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Beobachtungstipps: Die Planeten machen sich rar

Jupiter und Saturn sind nur mit Mühe am Morgenhimmel sichtbar, Neptun entschwindet in der abendlichen Dämmerung, und Mars leuchtet zwar hell, bietet aber kein ansprechendes Ziel im Teleskop. Dafür beschert uns Merkur eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Morgensichtbarkeit.
Mond zwischen Hyaden und Plejaden

Merkur macht im Februar seinem Beinamen »flinker Planet« alle Ehre: Noch am 1. Februar steht er gegen 17:53 Uhr MEZ, bei Ende der bürgerlichen Dämmerung, fünf Grad hoch am Westsüdwesthimmel. Eine Sichtung wird wegen seiner scheinbaren Helligkeit von 1,4 mag, die durch die atmosphärische Extinktion um etwa eine Größenklasse reduziert wird, allerdings selbst mit Fernglas schwerfallen. Eine gute Woche später, am 8. Februar, steht er bereits unbeobachtbar in unterer Konjunktion. In der letzten Februarwoche taucht er dann wieder auf, diesmal am Morgenhimmel, wo er am 24. um 06:41 Uhr (dann bei Beginn der bürgerlichen Dämmerung) immerhin 3,5 Grad hoch über dem Ostsüdosthorizont als 0,4 mag helles Sternchen ausgemacht werden kann. Die knappe Morgensichtbarkeit in der ersten Jahreshälfte (bei morgens flach zum Osthorizont stehender Ekliptik) ist eine Besonderheit, die durch die nördliche Position des Planeten, den großen Winkelabstand (maximal 27,3 Grad am 6. März, dem größten Sonnenabstand im Jahr 2021) sowie der frühen Jahreszeit begünstigt wird. Ein Déjà-vu zum Vormonat ist außerdem die Begegnung mit Jupiter und Saturn, die am Morgen des 24. Februar mit Merkur ein beinahe gleichseitiges Dreieck bilden: Jupiter steht 4,5 Grad südöstlich, Saturn 4,0 Grad südwestlich von Merkur.

Venus nähert sich ihrer oberen Konjunktionsstellung, die sie am 26. März erreichen wird. Sie steht südlich der morgens flach zum Horizont stehenden Ekliptik und geht – praktisch unbeobachtbar – erst mit der Dämmerung auf.

Mars steht am Abendhimmel. Er durchschreitet das Sternbild Widder und tritt in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar in den Stier über (siehe Grafik unten). Seine scheinbare Helligkeit fällt im Monatslauf von 0,5 auf 0,9 mag. Am 1. Februar kulminiert der Rote Planet um 18:12 Uhr MEZ und geht um 01:42 Uhr unter; am Monatsletzten verschwindet er um 01:21 Uhr unter dem Horizont. Leider bietet die im Monatslauf auf unter sieben Bogensekunden schrumpfende Marsscheibe visuellen Beobachtern kein gutes Ziel. Der zunehmende Mond passiert Mars am Abend des 18. Februar 3,9 Grad südlich.

Mond trifft Mars | Bis zum 20. Februar nähert sich der zunehmende Mond den Plejaden und Hyaden immer mehr an. Auch der Rote Planet steht unweit entfernt. Am Abend des 19. Februar stellt sich der Mond genau zwischen Mars und Aldebaran, einem auffälligen roten Riesenstern im Sternbild Stier. Versuchen Sie, dieses schöne Motiv mit Ihrer Kamera aufzunehmen.

Jupiter stand im Vormonat in Konjunktion und ist im Februar praktisch unsichtbar. Allenfalls in den letzten Tagen des Monats kann man ihn eventuell sehr tief im Ostsüdosten und während der Morgendämmerung unter Zuhilfenahme eine Fernglases als −1,9 mag helles Objekt aufspüren. Speziell um den 24. Februar hilft Merkur bei der Suche (siehe Grafik unten).

Saturn stand wie Jupiter im Januar in Konjunktion und ist in diesem Monat praktisch unbeobachtbar. Frühaufsteher können ihn eventuell in den letzten Februartagen mit dem Fernglas am Morgenhimmel aufspüren: Am 28. Februar steht Saturn, 0,7 mag hell, bei Beginn der bürgerlichen Dämmerung um 06:33 Uhr knapp vier Grad über dem Südosthorizont.

Kleiner bei den Großen | Im Februar und März können wir morgens den Planetenwinzling Merkur bei den Gasriesen Jupiter und Saturn entdecken – hier die Szenerie etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang.

Uranus befindet sich im Sternbild Widder und ist damit am Abendhimmel zu finden. Er geht mit dem Ende der ersten Nachthälfte unter, am 1. Februar um 00:59 Uhr MEZ, am 28. um 23:17 Uhr. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,9 mag zum Monatsende ist er bei dunklem mondlosem Himmel gerade eben mit bloßem Auge als schwaches Sternchen etwa neun Grad südöstlich des Sterns Beta Arietis (β Ari) zu erkennen. Ein Fernglas hilft bei der Suche. Um die 3,5 Bogensekunden große Planetenscheibe zu erkennen, ist ein Teleskop ab 200 Millimeter Öffnung und Vergrößerungen ab 150-fach zu empfehlen.

Neptun nähert sich seiner Konjunktionsstellung am 11. März. Er steht im Sternbild Wassermann, etwa zwei Grad nordöstlich des 4,2 mag hellen Sterns Phi Aquarii (ϕ Aqr). Mit seiner scheinbaren Helligkeit von 7,9 mag ist er nur mit Fernglas oder Teleskop zu sehen. Sein Beobachtungsfenster schließt sich: Am Monatsersten geht Neptun um 20:32 Uhr MEZ unter, am 28. Februar bereits um 18:51 Uhr und damit noch während der Abenddämmerung.

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