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Beobachtungstipps: Das gibt es im April am Himmel zu sehen

Hobbyastronomen müssen im April Geduld mitbringen. Bei gutem Wetter und mit der richtigen Ausrüstung lassen sich aber dennoch ein paar Planeten beobachten.
Das Caloris-Becken auf Merkur

Merkur, oben die Aufnahme der Raumsonde Messenger aus der Nähe, steht am 19. April in oberer Konjunktion. Er ist weitgehend unbeobachtbar; erst in den letzten Apriltagen kann man ihn in der Abenddämmerung aufspüren: Am 30. des Monats steht er, −1,2 mag hell, bei Ende der bürgerlichen Dämmerung gegen 21:15 Uhr MESZ etwa 5,5 Grad über dem Westnordwesthorizont. Geduld ist gefragt: Im Mai wird der flinke Planet seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres erreichen (siehe »Merkur als Abendstern«).

Merkur als Abendstern | Der innerste Planet kann zum Monatsende in der Abenddämmerung aufgespürt werden. Ganz ähnlich waren die Verhältnisse im Januar 2021, als Wolfgang Vollmann diese Aufnahme gelang. Oberhalb der Bildmitte blinzelt Merkur durch die Wolkenlücken über der Stadt Wien.

Venus stand am 26. März in oberer Konjunktion. Ende April erscheint sie zaghaft am Abendhimmel: Wer sehr klaren Himmel hat, kann versuchen, den −3,9 mag hellen Planeten am Abend des 30. April mit dem Fernglas kurz nach Sonnenuntergang im Westnordwesten aufzuspüren. Um 20:40 Uhr MESZ steht sie dort etwa sechs Grad hoch. Die enge (1,2 Grad) Begegnung zwischen Venus und Merkur am Abend des 25. April ist nur bei sehr klarem Himmel mit dem Fernglas zu verfolgen.

Mars wandert am Abendhimmel vom Sternbild Stier in die Zwillinge. Er geht am 1. April um 01:55 Uhr MESZ, am Monatsletzten um 01:22 Uhr unter, seine scheinbare Helligkeit fällt im gleichen Zeitraum von 1,3 auf 1,6 mag. Sein Winkeldurchmesser beträgt nur rund fünf Bogensekunden, für Teleskopbeobachter bietet Mars also kein lohnendes Ziel. Der zunehmende Mond steht am Abend des 17. April 2,6 Grad östlich des Roten Planeten.

Jupiter finden wir am Morgenhimmel, wo er Ende des Monats vom Sternbild Steinbock in den Wassermann übertritt. Seine Aufgänge verfrühen sich von 05:32 Uhr MESZ am 1. April auf 03:49 Uhr am Monatsletzten. Bei Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung steht er Ende April bereits 12,5 Grad über dem Südosthorizont; seine Helligkeit erreicht −2,2 mag. Die abnehmende Mondsichel steht am Morgen des 7. April 5,5 Grad südwestlich des Planeten – und Saturn ist auch nicht weit (siehe »Morgenstund' hat Gasriesen im Auge«).

Saturn geht am 1. April um 05:03 Uhr MESZ auf. Er steht wie Jupiter im Sternbild Steinbock und am Morgen des Monatsersten nur 52 Bogensekunden südlich des 5,8 mag hellen Sterns 19 Capricornii (19 Cap). Bis zum 30. April verfrühen sich seine Aufgänge auf 03:14 Uhr. Damit lässt sich der Ringplanet zum Monatsende gut zwei Stunden am Himmel blicken; zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung gegen 05:20 Uhr steht er 15 Grad hoch über dem Südosthorizont. Der abnehmende Mond steht am Morgen des 6. April 5,5 Grad südlich.

Morgenstund' hat Gasriesen im Auge | Frühaufsteher können am 6. und 7. April die Giganten Jupiter und Saturn sowie den abnehmenden Mond in Horizontnähe im Sternbild Steinbock bewundern.

Uranus lässt sich zum Monatsbeginn nach Ende der Dämmerung noch als 5,9 mag heller »Stern« gut 10 Grad südwestlich des 2,0 mag hellen Sterns Alpha Arietis (α Ari) im Sternbild Widder aufspüren, bevor er gegen 22:19 Uhr MESZ untergeht. Er zieht sich rapide vom Abendhimmel zurück und ist etwa ab dem 10. April praktisch unbeobachtbar. Am 30. April erreicht Uranus seine Konjunktionsstellung.

Neptun stand im Vormonat in Konjunktion. Sein Winkelabstand zur Sonne wächst im April deutlich. Am 30. April geht er um 04:36 Uhr MESZ auf. Gleichzeitig beginnt jedoch die nautische Dämmerung (Sonnenstand −12 Grad), so dass sich noch kein Fenster für eine Beobachtung ergibt.

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