Paläontologie: Bernsteininsekten widerlegen Indiens Isolation
Bernstein trägt oft kostbare Schätze in sich – vor allem für Wissenschaftler ergeben sich neue Erkenntnisse durch die jahrmillionenalten Einschlüsse. Neueste Funde des fossilen Harzes mit frühzeitlichen Insekten und Pflanzen zeigen nun, dass der indische Subkontinent längst nicht so lange isoliert war wie bisher angenommen.
Isolationen – wie jene Indiens – sollten normalerweise einzigartige, so genannte endemische Arten hervorbringen. Rust fand jedoch nach der Analyse der Insekten und Pflanzenteile heraus, dass die gefundenen Arten tatsächlich weit verbreitet auftraten. Dieser Nachweis deutet darauf hin, dass schon vor dem Zusammenstoß mit Asien Arten aus anderen Teilen der Welt auf den Subkontinent gelangt sein müssen – etwa durch das so genannte Inselspringen (Island Hopping). Rust geht davon aus, dass Tiere über Vulkaneilande, die sich wie eine Kette im Meer aufreihten, auf die damalige "Insel" Indien gelangten. Heutige Beispiele für derlei Inselketten bilden Hawaii mit dem Hotspot-Vulkanismus oder Japan, dessen Vulkane Folge der Subduktion zweier Platten sind. (sh)
Vor etwa 160 Millionen Jahren begann sich die Indische Platte vom heutigen Ostafrika abzutrennen. Mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 25 Zentimetern pro Jahr bewegte sich der Subkontinent anschließend Richtung Asien, bis er schließlich vor etwa 50 Millionen Jahren mit dem großen Kontinent kollidierte und seine heutige Position erreichte. Mehr als 100 Millionen Jahre sollte sich Indien demnach in vollständiger Isolation befunden haben. Fossile Einschlüsse von 100 Gliederfüßerarten wie Spinnen und Ameisen sowie Pflanzenresten, die Jes Rust vom Steinmann-Institut der Bonner Universität in der indischen Provinz Gujarat gefunden hat, besitzen nicht nur ein erstaunlich hohes Alter von 53 Millionen Jahren: Die enthaltenen Arten waren damals auch in Europa und Zentralamerika zu finden.
Isolationen – wie jene Indiens – sollten normalerweise einzigartige, so genannte endemische Arten hervorbringen. Rust fand jedoch nach der Analyse der Insekten und Pflanzenteile heraus, dass die gefundenen Arten tatsächlich weit verbreitet auftraten. Dieser Nachweis deutet darauf hin, dass schon vor dem Zusammenstoß mit Asien Arten aus anderen Teilen der Welt auf den Subkontinent gelangt sein müssen – etwa durch das so genannte Inselspringen (Island Hopping). Rust geht davon aus, dass Tiere über Vulkaneilande, die sich wie eine Kette im Meer aufreihten, auf die damalige "Insel" Indien gelangten. Heutige Beispiele für derlei Inselketten bilden Hawaii mit dem Hotspot-Vulkanismus oder Japan, dessen Vulkane Folge der Subduktion zweier Platten sind. (sh)
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