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Besser Vorsorgen: Was passiert beim Hautkrebs-Check?

Früh erkannt ist Hautkrebs sehr gut heilbar. Um Veränderungen zu entdecken, gibt es regelmäßige Screenings. Wie läuft die Untersuchung ab? Und was folgt, wenn ein Muttermal auffällig ist?
Der Rücken eine Frau ist von zahlreichen Muttermalen bedeckt.

Ab 35 Jahren dürfen gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening. Was dabei passiert, worauf Patientinnen und Patienten achten sollten und wie es weitergeht, wenn ein Muttermal auffällig ist, wird hier kurz erklärt:

Wozu ist das Hautkrebs-Screening gut?

Die Zeiten, in denen ein großflächiger Sonnenbrand für einen gelungenen Urlaub stand, sind zum Glück vorbei. Heute ist bekannt: UV-Strahlung verursacht Hautkrebs, an dem in Deutschland jährlich mehr als 120 000 Menschen erkranken. Das »maligne Melanom«, der gefürchtete schwarze Hautkrebs, gehört zu den gefährlichsten und fünf häufigsten Krebsarten; rund 2000 Patienten sterben pro Jahr daran. Seit dem Jahr 1970 hat sich die Zahl der diagnostizierten Neuerkrankungen verfünffacht. Vor allem 2008 stieg die Erkrankungsrate an – als Deutschland das Hautkrebs-Screening einführte und Ärztinnen und Ärzte mehr Krebs entdeckten als vorher. Versicherte ab 35 können sich seitdem alle zwei Jahre auf Hautauffälligkeiten hin untersuchen lassen.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die meisten gehen für das Hautkrebs-Screening zu einem Facharzt für Dermatologie, also einem Hautarzt oder einer Hautärztin. Auch manche Hausärzte sind berechtigt, die Untersuchung durchzuführen. Zunächst geht es in einem Gespräch um Vorerkrankungen, Hautkrebsfälle in der Familie, den individuellen Hauttyp und richtiges Verhalten in der Sonne. Die anschließende körperliche Untersuchung dauert nicht lange: Ein geschultes Auge braucht nur eine helle Lampe und keine zehn Minuten, um die zwei Quadratmeter Hautfläche eines Menschen zu begutachten. Weil sich Hautkrebs manchmal an versteckten Stellen entwickelt, muss sich der Patient vollständig entkleiden. Der Arzt untersucht die Körperoberfläche zwischen Kopfhaut und Fußsohlen, nimmt Lippen, Zahnfleisch, Achseln, Brust, Genitalien, After und Zehenzwischenräume ins Visier. Manchmal greift er zu einem Auflichtmikroskop, einem Dermatoskop, mit dem sich verdächtige Stellen vergrößern lassen.

Was sollten Patienten bedenken?

Damit kein Quadratzentimeter Haut verborgen bleibt, sollten Patientinnen vor der Untersuchung kein Make-up auftragen sowie Nagellack an Händen und Füßen entfernen. Sämtlicher Schmuck ist abzulegen. Flechtfrisuren und Gel im Haar erschweren die Untersuchung der Kopfhaut, weshalb an diesem Tag darauf verzichtet werden sollte.

Serie: »Besser vorsorgen«

Krebsvorsorge, Früherkennung, Check-up – es gibt viele Untersuchungen, die Gesunde regelmäßig wahrnehmen sollten. Denn vorsorgen ist besser als nachsorgen. Wir erklären die gängigsten Methoden und beantworten die wesentlichen Fragen: Wozu ist die Untersuchung gut? Was macht die Ärztin, worauf achtet der Arzt? Und tut das weh?

Welche Nachteile oder Risiken gibt es?

Die Untersuchung selbst ist mit keinerlei Nebenwirkungen verbunden. Allerdings verhindert sie nicht das Entstehen von Hautkrebs, sondern erhöht lediglich die Chance, ihn rechtzeitig zu finden. Ihr Ziel, die Hautkrebs-Sterblichkeit zu senken, hat das Screening seit der Einführung 2008 leider nicht erreicht – was jedoch auch an der mit 35 Prozent eher geringen Teilnehmerquote liegen kann. Ein anderer Nachteil ist, dass bei dem Check möglicherweise Hautveränderungen in den Blick geraten, die in Zukunft gar nicht gefährlich geworden wären.

Wie geht es weiter?

Findet eine Dermatologin bei der Untersuchung eine auffällige Hautstelle, nimmt sie eine Gewebeprobe, Biopsie genannt, und untersucht diese zunächst unter dem Mikroskop. Verstärkt sich der Verdacht, dass es sich um eine bösartige Veränderung handelt, muss das Gewebe entfernt werden. Dies geschieht manchmal sofort in der Hautarztpraxis, oft aber erst bei einem zweiten Termin durch einen Chirurgen. Das herausgeschnittene Hautstück wird im Labor auf Krebszellen hin untersucht, dann folgen je nach Befund entsprechende Gegenmaßnahmen. Bemerkt ein Hausarzt bei dem Screening eine Veränderung, darf er keine Biopsie entnehmen, sondern muss den Patienten an einen Dermatologen überweisen.

Wer bezahlt Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen?

Ob Baby oder Greis – ein Leben lang übernehmen die Krankenkassen die Kosten für zahlreiche Früherkennungs- und Vorsorgechecks. Das bedeutet, die Untersuchungen sind für Patienten kostenlos. Einen Überblick, wer wann Anspruch auf welche Untersuchung hat, hat der Gemeinsame Bundesausschuss zusammengestellt. Untersuchungen, die Patienten selbst bezahlen müssen, heißen Individuelle Gesundheitsleistungen, kurz IGeL. Zu den beliebtesten zählen zum Beispiel die Messung des Augeninnendrucks, eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke oder ein großes Blutbild. Der IGeL-Monitor vom »Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen« hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen IGeL wissenschaftlich zu bewerten, damit Patienten sich gut informiert für oder gegen eine bestimmte Untersuchung entscheiden können.

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