Tumormedizin: Besserer Einsatz von Kombimedikamenten gegen Hautkrebs
Als eines der ernsten Probleme in der Tumormedizin zählt das Behandlung des metastasierten Melanoms: Viele Jahre gelang es nicht, eine dauerhaft wirksame Therapie zu entwickeln. Erfolg gegen diese Form des Hautkrebses verspricht zwar eine Kombinationsbehandlung mit gleich zwei Medikamenten, die unterschiedliche Angriffspunkte des Tumors attackieren. Auch diese Behandlung wird aber mit der Zeit wirkungslos, weil der Krebs mutiert und resistent wird. Nun haben Genforscher ermittelt, was dabei genau in den Krebszellen vorgeht – sie hoffen so auf Mechanismen zu stoßen, mit denen die Resistenz für längere Zeit verhindert werden kann.
Das maligne Melanom kann durch eine Kombinationstherapie bekämpft werden, bei der gleichzeitig Inhibitoren des Onkogens BRAF und der Kinase MEK gegeben werden, die beide eine wesentliche Rolle beim schwarzen Hautkrebs spielen. Diese Behandlung bremst die Krankheit wesentlich, irgendwann kommt es aber stets zur Resistenzbildung, wodurch die Medikamente wirkungslos werden.
Ein Forscherteam um Roger Lo vom Krebsforschungszentrum der UCLA hat nun die genetische Entwicklung von Zellen untersucht, die unter dem Druck der Medikamente mutieren. Dabei zeigte sich vor allem eine enorm beschleunigte Rate genetischer Veränderungen – so vervielfältigten die Tumorzelllinien auf dem Weg zur Resistenz etwa einzelne typische Gene hundertfach. Abhängig ist das auch sehr stark davon, in welcher womöglich wechselnder Dosis die Wirkstoffe kombiniert werden. Die im Patienten fatale Entwicklung könnte eventuell unterbunden werden, spekulieren die Forscher, wenn die im Experiment beobachteten negativen genetischen Effekt in der Praxis vermieden werden – etwa durch intermittierende Therapien, bei denen die wirksamen BRAF- und MEK-Inhibitoren phasenweise durch andere Wirkstoffe abgelöst werden, um der Resistenzentwicklung entgegenzuwirken.
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