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Supererde LHS 1140b: Beste Chancen für die Suche nach Leben

Bei keinem anderen bekannten Exoplaneten stehen die Chancen besser, fündig zu werden: Ein Blick auf seine Gashülle könnte chemische Hinweise auf Leben liefern.
Künstlerische Darstellung des LHS 1140b

Ein neu entdeckter Exoplanet ist das bislang viel versprechendste Ziel für die Erforschung der Atmosphäre einer Supererde, berichten Wissenschaftler um Jason Dittmann vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. LHS 1140b ähnelt in Größe und Aufbau der Erde und befindet sich nur rund 40 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Walfisch. Die Astronomen haben ihn mit Hilfe des MEarth-Teleskopverbunds entdeckt und nun im Journal "Nature" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Forscher hoffen, mit Teleskopen der nächsten Generation, wie dem James-Webb-Weltraumteleskop, auch die Gashülle von erdähnlichen Gesteinsplaneten spektrografisch vermessen zu können und so Anhaltspunkte zu deren chemischer Zusammensetzung zu gewinnen. Das Vorhandensein bestimmter Moleküle, zum Beispiel Sauerstoff, könnte nahelegen, dass auf der Oberfläche eines solchen Planeten biologische Vorgänge ablaufen.

Der neu entdeckte LHS 1140b wird als bislang aussichtsreichster Kandidat für einen derartigen Fund beschrieben, weil eine Kombination günstiger Faktoren vorliegt: So passiert er aus Sicht der Erde alle 25 Tage fast mittig sein Zentralgestirn, was – anders als bei noch näher gelegenen Planeten – eine solche Messung überhaupt erst ermöglicht. Zudem handelt es sich bei seiner Sonne um einen leuchtschwachen und ruhigen M-Zwergstern; auch dies erleichtert die Atmosphärenanalyse.

Planeten, die wie LHS 1140b sehr nahe um ihren Stern kreisen, verlieren häufig ihre Atmosphäre auf Grund des intensiven Sonnenlichts. Wegen seiner vergleichsweise großen Masse vom 6,6-Fachen der Erdmasse könnte LHS 1140b eine eventuell vorhandene Atmosphäre womöglich eher festhalten als ein leichterer Planet. Auf seiner Oberfläche herrscht etwa die 2,5-fache Anziehungskraft wie auf der Erde. Für Lebewesen, die ans irdische Dasein gewohnt sind, wäre diese hohe Schwerkraft freilich eher abträglich. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass LHS 1140b sich in der habitablen Zone seines Sterns befindet, Wasser auf seiner Oberfläche also in flüssiger Form vorkommen könnte. Mit einem 1,4-mal so großen Radius wie die Erde ist LHS 1140b etwas größer als unser Heimatplanet.

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