Paläontologie: Bestens erhaltene Schlangenfossilien gefunden
Im Nordwesten des australischen Bundesstaates Queensland sind Forscher auf überraschend gut erhaltene Überreste von Schlangenschädeln und -wirbeln gestoßen. Die etwa 12 bis 25 Millionen Jahre alten Schädelknochen gehören zur Gattung Yurlunggur, die 1992 erstmals beschrieben wurde. Sie repräsentieren einen ausgestorbenen Zweig der frühen Schlangenverwandtschaft.
John Scanlon vom Riversleigh Fossils Centre und seine Kollegen entdeckten die Knochen in Karbonatablagerungen, die einst als Sedimente in Süßgewässern entstanden waren. Anhand der Größe der Funde schätzen die Forscher, dass die Tiere etwa 4,7 und 5,7 Meter lang waren. Fossilien verwandter Arten aus der Familie der Madtsoiidae zeigten, dass die australischen Vertreter zwischen 0,5 und 6,5 Meter erreichten, in anderen Regionen aber sogar bis zu 9 Meter lang werden konnten. Es dürfte sich vergleichbar den heutigen Pythons und Boas um Würgeschlangen gehandelt haben.
Eine enge Verwandtschaft mit den heute lebenden Würgeschlangen gibt es jedoch nicht: Einer Stammbaumanalyse zufolge gehört Yurlunggur zusammen mit einem weiteren australischen Vertreter, Wonambi, nicht zur Abstammungslinie der modernen Schlangen (Serpentes), sondern zu einem eigenen, ausgestorbenen Seitenast.
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