News: Besuch aus den Alpen
Stolz sind die Briten auf ihren Steinkreis im Südwesten Englands. Doch vielleicht wurde das berühmte Weltkulturerbe gar nicht von einem der ihren errichtet.
Mehr als 5000 Jahre ist es her, dass Menschen im Südwesten Englands einen kreisrunden Graben aushoben und das Erdreich dahinter zu einem Wall aufschütteten. Doch erst 600 Jahre später, zwischen 2400 und 2200 vor Christus, begannen sie, die ersten tonnenschweren Felsquader aufzustellen, denen der vorgeschichtliche Steinkreis bis heute seinen Namen und seine Bekanntheit verdankt. Doch wer waren die Erbauer von Stonehenge?
Im Mai letzten Jahres fanden Archäologen in der Nähe von Amesbury in der Grafschaft Wiltshire, rund fünf Kilometer von Stonehenge entfernt, das Grab eines Mannes, der ihrer Meinung nach am Bau der Anlage beteiligt gewesen sein könnte. Denn der "Bogenschütze von Amesbury" lebte vor 4300 Jahren genau zur richtigen Zeit. Und da in seinem Grab ein goldener Haarschmuck und mehr als zehnmal so viel Beigaben wie in anderen Gräbern gefunden wurden, scheint es sich um eine bedeutende Person gehandelt zu haben, deren Einfluss durchaus auch das Gebiet von Stonehenge umfasst haben könnte.
Da wundert es kaum, dass die Archäologen um Andrew Fitzpatrick von Wessex Archaeology mehr über ihren unbekannten Toten wissen wollten. Und so untersuchten sie Zähne und Knochen des Mannes, einige Grabbeigaben sowie das Skelett eines jungen Mannes, der in einem Grab direkt daneben lag. Das erstaunliche Ergebnis: Der Bogenschütze von Amesbury stammt nicht von den britischen Inseln, sondern vom Festland – ja vielleicht sogar von deutschem Grund und Boden.
Es waren vor allem die Zähne, welche die Herkunft des Mannes verrieten. So weist der Zahnschmelz ein Verhältnis von Sauerstoffisotopen auf, wie es gerade für die Alpenregion typisch ist. Es ist also wahrscheinlich, dass der Mann aus der heutigen Schweiz stammt, obwohl auch eine Herkunft aus angrenzenden Bereichen Deutschlands oder Österreichs in Frage kommt.
Und auch weitere Hinweise deuten auf Wurzeln vom Festland hin: So wurde das Kupfermesser des Amesbury-Mannes vermutlich in Spanien oder Frankreich gefertigt. Dies zeugt von einem umfangreichen Handelsnetzwerk, das bereits in der frühen Bronzezeit existierte. Bei dem auf 2470 vor Christus datierten Goldschmuck handelt es sich sogar um die ältesten in Großbritannien gefundenen Goldgegenstände überhaupt.
Wie lange der Bogenschütze, der im Alter zwischen 35 und 45 Jahren starb, auf den britischen Inseln weilte, ist nicht genau bekannt. Doch Knochenanalysen seines 20 bis 25 Jahre alten Begleiters deuten auf ein Verwandtschaftsverhältnis der beiden hin. Vielleicht Vater und Sohn? Der Jüngere jedenfalls scheint im Gebiet um Stonehenge aufgewachsen zu sein.
"Dies war eine Zeit erheblicher Veränderungen in Großbritannien", erzählt Fitzpatrick. "Die Kenntnisse der Metallverarbeitung gelangten aus dem Ausland hierher, und man baute großartige Monumente wie Stonehenge. Wir haben schon immer vermutet, dass es Menschen aus Kontinentaleuropa waren, die mit ihren Handelsaktivitäten die Metallverarbeitung nach Großbritannien brachten."
"Der Bogenschütze ist eine wichtige Entdeckung, die unsere Vermutungen bestätigt", fährt der Archäologe fort. "Er muss eine sehr wichtige Person im Gebiet von Stonehenge gewesen sein, und es ist faszinierend, dass eine Person aus dem Ausland – möglicherweise aus der heutigen Schweiz – eine entscheidende Rolle beim Bau des bedeutendsten archäologischen Denkmals Großbritanniens gespielt haben könnte."
Im Mai letzten Jahres fanden Archäologen in der Nähe von Amesbury in der Grafschaft Wiltshire, rund fünf Kilometer von Stonehenge entfernt, das Grab eines Mannes, der ihrer Meinung nach am Bau der Anlage beteiligt gewesen sein könnte. Denn der "Bogenschütze von Amesbury" lebte vor 4300 Jahren genau zur richtigen Zeit. Und da in seinem Grab ein goldener Haarschmuck und mehr als zehnmal so viel Beigaben wie in anderen Gräbern gefunden wurden, scheint es sich um eine bedeutende Person gehandelt zu haben, deren Einfluss durchaus auch das Gebiet von Stonehenge umfasst haben könnte.
Da wundert es kaum, dass die Archäologen um Andrew Fitzpatrick von Wessex Archaeology mehr über ihren unbekannten Toten wissen wollten. Und so untersuchten sie Zähne und Knochen des Mannes, einige Grabbeigaben sowie das Skelett eines jungen Mannes, der in einem Grab direkt daneben lag. Das erstaunliche Ergebnis: Der Bogenschütze von Amesbury stammt nicht von den britischen Inseln, sondern vom Festland – ja vielleicht sogar von deutschem Grund und Boden.
Es waren vor allem die Zähne, welche die Herkunft des Mannes verrieten. So weist der Zahnschmelz ein Verhältnis von Sauerstoffisotopen auf, wie es gerade für die Alpenregion typisch ist. Es ist also wahrscheinlich, dass der Mann aus der heutigen Schweiz stammt, obwohl auch eine Herkunft aus angrenzenden Bereichen Deutschlands oder Österreichs in Frage kommt.
Und auch weitere Hinweise deuten auf Wurzeln vom Festland hin: So wurde das Kupfermesser des Amesbury-Mannes vermutlich in Spanien oder Frankreich gefertigt. Dies zeugt von einem umfangreichen Handelsnetzwerk, das bereits in der frühen Bronzezeit existierte. Bei dem auf 2470 vor Christus datierten Goldschmuck handelt es sich sogar um die ältesten in Großbritannien gefundenen Goldgegenstände überhaupt.
Wie lange der Bogenschütze, der im Alter zwischen 35 und 45 Jahren starb, auf den britischen Inseln weilte, ist nicht genau bekannt. Doch Knochenanalysen seines 20 bis 25 Jahre alten Begleiters deuten auf ein Verwandtschaftsverhältnis der beiden hin. Vielleicht Vater und Sohn? Der Jüngere jedenfalls scheint im Gebiet um Stonehenge aufgewachsen zu sein.
"Dies war eine Zeit erheblicher Veränderungen in Großbritannien", erzählt Fitzpatrick. "Die Kenntnisse der Metallverarbeitung gelangten aus dem Ausland hierher, und man baute großartige Monumente wie Stonehenge. Wir haben schon immer vermutet, dass es Menschen aus Kontinentaleuropa waren, die mit ihren Handelsaktivitäten die Metallverarbeitung nach Großbritannien brachten."
"Der Bogenschütze ist eine wichtige Entdeckung, die unsere Vermutungen bestätigt", fährt der Archäologe fort. "Er muss eine sehr wichtige Person im Gebiet von Stonehenge gewesen sein, und es ist faszinierend, dass eine Person aus dem Ausland – möglicherweise aus der heutigen Schweiz – eine entscheidende Rolle beim Bau des bedeutendsten archäologischen Denkmals Großbritanniens gespielt haben könnte."
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