Parasiten: Bettwanzen hinterlassen fiese Abschiedsbotschaft
Wenige tierische Mitbewohner sind wohl unbeliebter als Bettwanzen (Cimex lectularius): Sie kommen nachts und wollen an unser Blut. Erwachsene Tiere können allerdings wochenlang ohne Nahrung überleben. Und tagsüber verstecken sie sich an schwer zugänglichen Orten, so dass Kammerjäger sie nur schwer ausmerzen können. Selbst wenn das gelingt, ist das Unheil aber wohl noch nicht vorüber, wie Zachary DeVries von der North Carolina State University und sein Team in "PLoS One" schreiben. Für ihre Studie hatten die Biologen insgesamt knapp 30 Wohnungen untersucht, die zum Teil befallen und zum Teil völlig frei von Bettwanzen waren. Manche der heimgesuchten Apartments waren nach einer Bekämpfungsaktion bereits drei Monate lang wieder wanzenlos.
Dennoch konnten die Wissenschaftler hier noch deren Spuren nachweisen: Verglichen mit den ungezieferfreien Wohnungen lagen die Histaminkonzentrationen im Hausstaub der ehemaligen Heimstätten der Bettwanzen bis zu 180-mal höher. Die Insekten scheiden das Histamin mit ihrem Kot aus, um darüber zu kommunizieren. Auch Menschen produzieren Histamin, doch spielt es bei uns eine andere Rolle, denn es wird von weißen Blutkörperchen abgegeben, um die Immunantwort des Körpers anzuregen. Für Allergiker wird das Histamin im Hausstaub deshalb zum Problem: Wird es eingeatmet, regt es das ohnehin bereits sehr aktive Immunsystem weiter an. Es kann eine überschießende Reaktion mit Atemnot und anderen Symptomen erfolgen. Auch der Hautkontakt kann Folgen haben, denn das Histamin löst oft eine atopische Dermatitis mit juckendem Ausschlag aus. Um die Belastung zu verringern, sollten betroffene Menschen nach einer erfolgreichen Bekämpfung also die Wohnung möglichst gründlich putzen und feucht wischen.
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