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News: Beweise für eine feuchte Vergangenheit des Mars verdichten sich

Wissenschaftler der Nasa haben einen weiteren Beleg dafür gefunden, dass auf dem Roten Planeten einst Gewässer existierten. Der Marsrover Spirit riss eine Furche in den Staub des Gusev-Kraters und untersuchte sie anschließend. Dabei stellte sich heraus, dass der Boden an dieser Stelle zu mehr als neunzig Prozent aus Siliziumdioxid besteht. Die Forscher werten das als starken Beweis für die frühere Anwesenheit von Wasser.
Eine Furche im Marsstaub
Spirit und sein Zwillingsgefährt Opportunity sind seit fast dreieinhalb Jahren auf dem Mars und nehmen dort vielfältige Messungen vor. Für beide Rover war ursprünglich eine dreimonatige Mission vorgesehen, die im April 2004 endete. Weil die Roboterfahrzeuge aber weiterhin zuverlässig funktionierten, wurde ihr Einsatz immer wieder verlängert. Noch heute, drei Jahre nach Ablauf der Primärmission, fahren sie auf dem Mars umher und untersuchen die dortige Umgebung.

Allerdings zeigen die Rover zunehmend Abnutzungserscheinungen. Eines der sechs Räder von Spirit dreht sich nicht mehr. Es reißt tiefe Furchen in den Marsstaub, wenn der Roboter fährt. Dabei treten tiefere Bodenschichten zutage.

Als Spirit eine dieser Rillen mit einem Spektrometer untersuchte, registrierte er dort einen hohen Siliziumgehalt. Das veranlasste die Forscher dazu, den Rover näher an die Furche heranzudirigieren, damit er genauere Analysen vornehmen könne. Bei diesen Messungen bestätigte sich, dass der Boden dort fast vollständig aus Siliziumdioxid besteht.

Nach Ansicht der Forscher kann das Siliziumdioxid auf zweierlei Weise entstanden sein. Entweder es bildete sich, als der Boden in Anwesenheit von Wasser mit sauren, vulkanischen Dämpfen reagierte. Oder es entstand im Umfeld heißer Quellen, die hier einst sprudelten.

"Die hohe Siliziumkonzentration ist in der Tat ein starker Hinweis auf Wasser und bestätigt einmal mehr, dass der Mars eine feuchte Vergangenheit hatte ", bestätigt Ralf Jaumann, Leiter des Instituts für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hohe Konzentrationen von Mineralen entstünden generell meist in wässrigen Lösungen. "Allerdings", so Jaumann, "spricht die hohe Siliziumkonzentration dafür, dass der Gusev-Krater einst sehr saure Gewässer enthielt." Für Lebewesen sei das womöglich keine besonders günstige Umgebung gewesen.

FS

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