Jobsuche: Bewerbung: Manche E-Mail-Adressen abschreckend wie Rechtschreibfehler
Ob eine Bewerbung samt den zugehörigen Unterlagen überhaupt gelesen wird, hängt vom ersten Eindruck ab: An formalen Kriterien, beim ersten Überfliegen registriert, scheitern bereits viele Gesuche. Ein Aspekt dabei ist der Klang der E-Mail-Adresse des Bewerbers – enthält sie Fantasienamen, Slang oder Abkürzungen, gilt sie als weniger seriös als eine, die aus einem realen Namen zusammengesetzt ist. Die Forscherinnen um Marlies van Toorenburg von der Universität Amsterdam überprüften die Auswirkungen dieses Unterschieds in der Wahrnehmung auf die Erfolgsaussichten einer Bewerbung im Vergleich zum Einfluss von Rechtschreibfehlern und unpassender Schriftart. Dabei verschlechterten weniger seriöse E-Mail-Adressen die Aussichten eines Bewerbers ebenso sehr wie Rechtschreibfehler im Anschreiben – und deutlich stärker als eine Bewerbung in ungewöhnlicher Schriftart.
Insgesamt 73 Recruiter baten die Forscherinnen, in einer Auswahl von sechs fiktiven Bewerbungen die jeweiligen Bewerber nach Intelligenz, Persönlichkeit und allgemeiner Attraktivität der Bewerbung zu bewerten. Auf der Skala von 1 bis 6 reduzierte die "schlechtere" E-Mail-Adresse die durchschnittliche Bewertung um nahezu eine Stufe – ebenso viel wie Rechtschreibfehler im Anschreiben und doppelt so viel wie die Wahl der Schriftart. Das Ergebnis ist konsistent mit früheren Forschungen, in denen Testpersonen eine formalere E-Mail-Adresse mit höherer Sorgfalt und anderen positiven Eigenschaften assoziierten. Demnach, schlussfolgern die Forscherinnen, sollten Bewerber sich bei der Jobsuche nach Möglichkeit eine E-Mail-Adresse zulegen, die auf dem vollen Namen basiert.
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