Tierphysiologie: Bienen im Rausch und als Raupenschreck
Wird Bienen eine geringe Dosis Kokain verabreicht, stellen sie in ihrem Schwänzeltanz eine Futterquelle hochwertiger dar als ohne Drogenrausch. Außerdem leiden sie bereits nach wenigen Tagen Gewöhnung an Entzugserscheinungen, die sich wie bei Menschen auch in Lernschwierigkeiten äußern, berichten Forscher in Australien [1].
Die Wissenschaftler um Andrew Barron von der Macquarie University in Sydney hatten Honigbienen an eine bestimmte Zuckerlösung gewöhnt und ihnen dann einen Tropfen Kokainlösung auf den Rücken gegeben. Bei deren Rückkehr zum Stock beobachteten sie das Verhalten der Tiere. Die Insekten tanzten schlicht weitaus enthusiastischer, ohne dabei irgendwie zu torkeln oder sonstige Auffälligkeiten zu zeigen, die auf eine reine Störung ihrer neuronalen Schaltkreise zurückzuführen wären. Die Wissenschaftler vermuten daher einen ähnlichen Effekt wie beim Menschen, also eine Wirkung der Substanz auf ein Belohnungssystem.
Ob Bienen damit nun Einzug in die Drogenforschung halten, bleibt offen. Offensichtlich ist jedoch, dass sie eine entscheidende Rolle im Pflanzenschutz spielen könnten. Michael Rostás und Jürgen Tautz von der Universität Würzburg hatten verfolgt, inwieweit anfliegende Bienen gefräßige Raupen beeinflussen. Letztere lassen sich aus Sorge vor dem Nahen einer räuberischen Wespe häufig fallen oder halten zumindest im Fressen inne. Obwohl sie sehr feine Sinneshärchen besitzen, die sie vor ihren Feinden warnen, können sie deren Signale nicht von denen einer ungefährlichen Biene unterscheiden.
Wie Tautz und Rostás feststellten, liegt der Blattfraß in einem von Bienen intensiv besuchten Gemüsebeet um bis zu 70 Prozent niedriger als in einem Abschnitt, der keinen Bienenschutz genießt [2]. Die Forscher suchen nun nach einem Biolandwirt, der bereit wäre, seine Anbauflächen mit Wildblumen zu spicken, um auch in größerem Maßstab den positiven Effekt der Nektarsammler zu testen – in einer Art überdimensionierten Bauerngarten. (af)
Die Wissenschaftler um Andrew Barron von der Macquarie University in Sydney hatten Honigbienen an eine bestimmte Zuckerlösung gewöhnt und ihnen dann einen Tropfen Kokainlösung auf den Rücken gegeben. Bei deren Rückkehr zum Stock beobachteten sie das Verhalten der Tiere. Die Insekten tanzten schlicht weitaus enthusiastischer, ohne dabei irgendwie zu torkeln oder sonstige Auffälligkeiten zu zeigen, die auf eine reine Störung ihrer neuronalen Schaltkreise zurückzuführen wären. Die Wissenschaftler vermuten daher einen ähnlichen Effekt wie beim Menschen, also eine Wirkung der Substanz auf ein Belohnungssystem.
Ob Bienen damit nun Einzug in die Drogenforschung halten, bleibt offen. Offensichtlich ist jedoch, dass sie eine entscheidende Rolle im Pflanzenschutz spielen könnten. Michael Rostás und Jürgen Tautz von der Universität Würzburg hatten verfolgt, inwieweit anfliegende Bienen gefräßige Raupen beeinflussen. Letztere lassen sich aus Sorge vor dem Nahen einer räuberischen Wespe häufig fallen oder halten zumindest im Fressen inne. Obwohl sie sehr feine Sinneshärchen besitzen, die sie vor ihren Feinden warnen, können sie deren Signale nicht von denen einer ungefährlichen Biene unterscheiden.
Wie Tautz und Rostás feststellten, liegt der Blattfraß in einem von Bienen intensiv besuchten Gemüsebeet um bis zu 70 Prozent niedriger als in einem Abschnitt, der keinen Bienenschutz genießt [2]. Die Forscher suchen nun nach einem Biolandwirt, der bereit wäre, seine Anbauflächen mit Wildblumen zu spicken, um auch in größerem Maßstab den positiven Effekt der Nektarsammler zu testen – in einer Art überdimensionierten Bauerngarten. (af)
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