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Insekten: Bienen mumifizieren Eindringlinge

Stachellose Biene
Die stachellose Bienenart Trigona carbonaria aus Australien verteidigt ihre Kolonien, indem sie Angreifer mit Wachs, Harz und Schlamm einhüllt. Mit dieser Maßnahme schützen sich die Staateninsekten vor besonders hartnäckigen Eindringlingen wie dem parasitären Kleinen Beutenkäfer (Aethinia tumida), der sich aufgrund seines dicken Chitinpanzers und seiner starken Krallenfüße nicht durch die angreifenden Bienen beirren lässt.

Biene gegen Beutenkäfer | Der Kleine Beutenkäfer, auch Bienenstockkäfer genannt, dringt in die Kolonien von Honigbienen ein und legt dort seine Eier. Die geschlüpften Larven fressen Honig, Pollen und Brut und zerstören dabei die Waben. Ursprünglich lebten die Parasiten ausschließlich in Afrika, wurden jedoch im 20. Jahrhundert unabsichtlich vom Menschen auf zahlreiche andere Kontinente verschleppt, wo sie nun die einheimischen Bienen bedrohen.
Biologen um Mark Greco vom Schweizer Bienenforschungszentrum in Bern konnten die klebrige Verteidigung nun erstmals in freier Wildbahn beobachten: Nicht einmal zehn Minuten dauerte es durchschnittlich vom Eindringen der Käfer bis zu ihrem Ende in der undurchdringlichen Hülle. Hier mumifizierten sie anschließend an Ort und Stelle, weil sie rasch austrockneten und schrumpften. Ein einziges Mal konnten Greco und seine Kollegen eine erfolgreiche Invasion beobachten. Sie erfolgte während eines sehr heißen Sommers, als die Bienen möglicherweise geschwächt waren und das Harz in der Hitze nicht aushärten konnte.

Das Verteidigungsverhalten der Bienen könnte seinen Ursprung in einer weiteren Verwendung des Harzes haben, so Greco. Mit Hilfe des klebrigen Materials fügen die Bienen lockere Bauteile wieder fest an ihren Bau an. Jetzt dient es ihnen aber auch dazu, sich ein schlimmes Schicksal zu ersparen: Aethinia tumida gilt als katastrophaler Schmarotzer, der Bienenvölker bis zu deren völliger Zerstörung ausnutzt. In Australien kam die Art zudem ursprünglich nicht vor, sondern wurde dort wahrscheinlich mit Honigbienen aus Afrika eingeschleppt.

Daniel Lingenhöhl
© spektrumdirekt

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