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Bienensterben: Bienensperma schützt vor Nosemose

Der Parasit Nosema ist ein großes Problem für Honigbienen. Die aber sind der Krankheit keineswegs wehrlos ausgeliefert.
Wächter am Eingang des Bienenstocks

Die Samenflüssigkeit männlicher Bienen enthält gleich zwei Mechanismen, die den gefährlichen Bienenparasiten Nosema apis ausbremsen. Nosema ist ein intrazellulärer Parasit, der vermutlich einen erheblichen Anteil am seit einigen Jahren weit verbreiteten Sterben von Bienenvölkern hat. Die Arbeitsgruppe um Boris Baer von der University of Western Australia identifizierte zwei Moleküle, die verhindern, dass der sexuell übertragene Erreger beim Geschlechtsverkehr die Königin infiziert – beide wirken gegen die Sporen des Parasiten, die in der Umwelt sehr lange überleben können. Der Befund zeigt zum einen, dass die Immunmechanismen der Bienen komplexer sind als bisher angenommen. Zusätzlich bieten die Eiweiße einen Ansatzpunkt, Bienen besser vor der Erkrankung zu schützen.

Nosema apis und sein noch aggressiverer Verwandter N. ceranae sind besonders für Bienenvölker ein Problem, die bereits durch andere Einflüsse wie die Varroa-Milbe oder Umweltgifte geschwächt sind. Einerseits behindern sie die Nahrungsaufnahme über den Darm, andererseits machen sie die Bienen anfälliger für andere Krankheiten. Nosema effektiv zu bekämpfen, gilt deswegen als ein möglicher Schlüssel, um Verluste wie durch das gefürchtete Colony Collapse Disorder im Winter 2006/2007 in Zukunft zu vermeiden. Angriffspunkt der Eiweiße sind die Sporen. Einer der Wirkstoffe tötet die Dauerformen des Parasiten direkt, der zweite weckt sie lediglich aus ihrer Starre – doch außerhalb der Zellen kann Nosema nicht überleben.

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