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Sonnensystem: Bildung von Asteroidenpaaren aufgeklärt

Asteroiden im Doppelpack
Manche Asteroiden ziehen allein durchs All, andere sind aneinander gebunden. In den vergangenen Jahren stießen Astronomen auch auf Paare, die zwar derselben Umlaufbahn um die Sonne folgen, aber nicht aneinander gebunden sind. Petr Pravec von der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Ondřejov und Kollegen bestätigen nun experimentell, dass die freien Paare auf dieselbe Weise entstehen wie gebundene Doppelsysteme – nur mit unterschiedlichen Massenverhältnissen.

Asteroiden im Doppelpack | Zwei Asteroiden, die sich nach ihrer Entstehung umkreisen, können sich bereits wenig später voneinander lösen.
Gesteinsbrocken im Doppelpack könnten Wissenschaftlern zufolge entstehen, wenn sich ein Asteroid auf Grund von Sonneneinstrahlung so schnell dreht, dass er schließlich auseinanderbricht. Die dabei erzeugten Körper sollten sich durch eine chaotische Dynamik auszeichnen, meinen Pravec und sein Team. Besäße nun einer der beiden weniger als 60 Prozent der Masse des anderen, könnte er genügend Rotationsenergie von seinem Begleiter abziehen und sich bereits kurz nach seiner Entstehung aus dem gebundenen System lösen.

Um diesen Ansatz zu überprüfen, zogen die Wissenschaftler um Pravec nun fotometrische Beobachtungen von 35 ungebundenen Asteroidenpaaren heran. Tatsächlich stimmten die abgeleiteten Massenverhältnisse sowie Rotationsgeschwindigkeiten mit den Modellvorhersagen überein. Auch die Größe der untersuchten Gesteinsbrocken – ein bis zehn Kilometer im Durchmesser – gleicht denjenigen von gebundenen Asteroiden: ein weiteres Indiz für eine ähnliche Entstehungsgeschichte. Die Autoren nehmen an, dass sich die meisten Paare vor weniger als einer Million Jahren getrennt haben. (mp)
  • Quellen
Pravec, P. et al.: Formation of asteroid pairs by rotational fission. In: Nature 466, S. 1085–1088, 2010.

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