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Aids-Bekämpfung: Billiger und wirksamer Schutz vor HIV

Ein kontinuierlich Anti-Viren-Wirkstoffe freisetzender Vaginalring senkt für Frauen deutlich das Risiko, sich mit HIV zu infizieren. Er könnte die Aids-Epidemie in Afrika verlangsamen - aber wohl nicht allein stoppen.
Vaginalring gegen HIV

Der antiretrovirale Wirkstoff Dapivirin wird seit Längerem als Wirkstoff gegen HIV getestet – mit wechselndem Erfolg: Zwar blockiert der Reverse-Transkriptase-Inhibitor in Laborversuchen sehr effektiv den Zutritt des HI-Virus zur Zelle und stoppt so dessen Vermehrung, er ist als präventives Medikament unter realistischen Bedingungen aber schwer zu handhaben. Die nicht kommerzielle Organisation "International Partnership for Microbicides" (IPM) hatte daher einen mit Dapivirin gefüllten Silikonring entwickelt, der, einmal in der Vagina eingesetzt, ständig Wirkstoffe dort freisetzt, wo das Risiko einer Infektion beim Geschlechtsverkehr besonders groß ist. Dieses System hat sich nun schon in zwei frühen Studien bewährt: Bei einem Test in Afrika sank das Ansteckungsrisiko von Frauen, die den Ring durchgängig nutzten, um etwa 30 Prozent gegenüber einer Vergleichsgruppe.

Das bestätigt ähnliche Untersuchungen von Anfang 2016, als sich teilweise sogar 75 Prozent weniger Frauen infizierten, wenn sie den Ring wirklich immer exakt nach Anleitung genutzt hatten: Das System muss alle vier Wochen gewechselt werden und darf nicht länger als 24 Stunden entfernt werden, um wirksam vorbeugen zu können. Trotz der Anfangserfolge weisen die Forscher darauf hin, dass auch eine teilweise erfolgreiche Prävention die HIV-Epidemie in Afrika nicht beenden kann. Besonders Frauen sind in Afrika schlecht geschützt, unter anderem weil sie oft immer noch nicht selbst über den Gebrauch von Kondomen bestimmen dürfen. Hier könnte der Vaginalring helfen. Die IPM plant nun, ihn weiter zu verbessern: So soll ein über drei Monate wirksames Modell entwickelt werden. Wichtig bleibt zudem, dass die Kosten des Mikrobizid-Vaginalrings nicht zu stark steigen, damit er auch für Frauen in armen Ländern zugänglich ist.

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