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Arachniden: Nosferatu-Spinne inzwischen bundesweit verbreitet

2005 wurde sie erstmals in Deutschland registriert; inzwischen kommt die Nosferatu-Spinne hier zu Lande fast überall vor. Dazu tragen maßgeblich die steigenden Temperaturen bei.
Nosferatu-Spinne
Sie mögen es warm und treten deshalb oft in Gebäuden auf. Immer häufiger werden Nosferatu-Spinnen aber auch im Freien beobachtet, etwa in Parks oder Gärten. Dort profitieren sie von den gestiegenen Sommertemperaturen der zurückliegenden Jahre.

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) inzwischen fast in ganz Deutschland heimisch. Mit knapp zwei Zentimeter Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern zählt sie zu den größten Spinnenarten in der Bundesrepublik. Die Tiere mögen es warm; vermutlich deshalb werden sie hier zu Lande meist in Gebäuden gesichtet.

Nosferatu-Spinnen gehören laut NABU zu den wenigen Spinnen in Deutschland, die durch die menschliche Haut beißen können. Ihr Gift sei für Menschen aber in aller Regel nicht gefährlich, der Biss ähnlich schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich. Die Achtbeiner würden nur selten beißen, und dann vornehmlich bei direkter Bedrohung.

Die ursprünglich im Mittelmeerraum heimische Spezies wurde erstmals 2005 in Deutschland beobachtet, damals in Baden-Württemberg. Inzwischen ist sie durchaus zahlreich vertreten: Auf dem Meldeportal nabu-naturgucker.de beispielsweise waren im Herbst 2022 binnen weniger Wochen mehr als 25 000 neue Sichtungen bekanntgegeben worden. Bis heute sind es laut NABU insgesamt rund 35 000 gemeldete Sichtungen von mehr als 20 000 Menschen.

Immer häufiger werden die Tiere, die zur Familie der Kräuseljagdspinnen (Zoropsidae) zählen, im Freien beobachtet – etwa in Parks oder Gärten. Ein Grund dafür, dass sie sich verbreiten, seien die gestiegenen Sommertemperaturen der zurückliegenden Jahre, sagte Hubert Höfer vom Naturkundemuseum Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Besonders viele Nosferatu-Spinnen gebe es im Rheintal.

Sicherer Halt auf glasglatter Oberfläche

Eine Besonderheit der Nosferatu-Spinne ist dem NABU zufolge, dass sie sich sogar an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare. Obwohl die Tiere zur Ordnung der Webspinnen gehören, bauen sie keine Netze. Stattdessen laufen sie auf der Suche nach Nahrung umher und packen vorbeikommende Beutetiere. Ihr Name rührt daher, dass man auf ihrem Körper angeblich das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens« von 1922 erkennen kann.

Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden, empfiehlt Höfer, Ruhe zu bewahren: »Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen.« Störe man sich daran, könne man sie einfach ins Freie setzen. dpa/fs

  • Quellen
Frontiers in Arachnid Science 10.3389/frchs.2024.1383339, 2024

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