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Biontech/Pfizer: Coronaimpfstoff »sicher und wirksam« bei Fünf- bis Elfjährigen

Der Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Unternehmensangaben auch bei Jüngeren als wirksam und unbedenklich erwiesen. Eine Zulassung soll noch vor dem Winter beantragt werden.
Ein kleines Kind nach einer Impfung

Der mRNA-Impfstoff Comirnaty hat sich nach Angaben der Hersteller Biontech/Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen. Zudem rufe er eine stabile Immunantwort gegen das Coronavirus hervor, heißt es in der Mitteilung. Nun will der Impfstoffhersteller seine Ergebnisse so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorlegen. »Wir sind froh, dass wir vor dem Beginn der Wintersaison den Zulassungsbehörden die Daten für die Gruppe von Kindern im Schulalter vorlegen können«, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin laut Mitteilung.

Demnach wirkt die Immunisierung bei den Kindern so gut wie bei den 12- bis 18-Jährigen. Auch die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen gewesen, die in der älteren Probandengruppe auftraten. Die Unternehmen hatten dazu einen Monat nach der zweiten Impfung die Konzentration von Antikörpern gegen das Sars-CoV-2-Virus im Blut der Teilnehmenden bestimmt.

Die unter Zwölfjährigen hatten in der Studie lediglich ein Drittel der Dosis erhalten, die für ältere Kinder und Jugendliche vorgesehen ist: 10 statt 30 Mikrogramm. Geimpft wurden sie zweimal mit einem Abstand von drei Wochen.

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Die jetzt vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Daten von 2268 Kindern. Insgesamt nehmen 4500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis elf Jahren an Studien der beiden Unternehmen teil. Die Ergebnisse zu Studien an Kleinkindern zwischen zwei und fünf Jahren und an Säuglingen und Kleinkindern zwischen sechs Monaten und zwei Jahren werden für das vierte Quartal 2021 erwartet.

Sollte die europäische Zulassungsbehörde (EMA) den Comirnaty-Impfstoff von Biontech/Pfizer nun auch für Kinder unter zwölf Jahren zulassen, wird es wohl trotzdem noch eine Weile dauern, bis in Deutschland erste Impfungen erfolgen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte am Montag, er rechne mit einer Zulassung im ersten Quartal 2022. »Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen«, sagte Spahn. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte zuletzt lange gezögert, eine generelle Impfempfehlung für 12- bis 18-Jährige auszusprechen.

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