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News: Bittere Erkenntnis

Für manche Schokoladenfans eine bittere Nachricht: Ihre Nascherei mag sie vielleicht glücklich machen, doch zu viel Milch in der süßen Versuchung verdirbt die gesundheitsfördernde Wirkung anderer Inhaltsstoffe.
Schmeckt und macht dick
Schokolade macht glücklich. Ob Frust, Stress, Liebeskummer: Mit einem Stück Vollnuss oder Nougat im Mund ist alles nur halb so schlimm. Und wer noch ein gewichtiges Argument braucht gegen Zahnärzte oder Linienbedachte: Sie kann auch gesund sein.

Denn: Schokolade enthält Flavonoide, insbesondere Epicatechin, die bekannt sind für ihre antioxidative und antithrombotische Wirkung – eine sehr begrüßenswerte Eigenschaft im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nur leider werden die Liebhaber von weißer und Milchschokolade hier beim Griff ins Süßigkeitenregal umlernen müssen, denn gerade der werbewirksame Milchanteil macht dem Gesundheitsargument einen Strich durch die Rechnung.

Zu diesem bitteren Ergebnis kamen Mauro Serafini vom National Institute for Food and Nutrition Research in Rom auf höchst wissenschaftlichem Wege. Zunächst stellten sie aus ein und derselben Kakaobohnen-Charge dunkle und Milchschokolade her, entfetteten sie anschließend wieder und extrahierten die Überreste schließlich mit einem Wasser-Aceton-Essigsäure-Gemisch. Nach dieser Prozedur bestimmten die Forscher die Antioxidations-Potenzial der nur noch wenig appetitlichen Leckerbissen. Und dabei schnitt die Milchvariante schlecht ab – oder gut, je nach Standpunkt: Die doppelte Menge davon müsste man verdrücken, wollte man dieselbe Antioxidantien-Versorgung erreichen.

Aber die Wissenschaftler machten auch die Probe aufs Exempel und luden zwölf gesunde menschliche Versuchskaninchen zum Naschen ins Labor. Zwischen 25 und 35, gesund, normalgewichtig, Nichtraucher und mit normalen Blutfettwerten, durften sich die Probanden an verschiedenen Tagen 100 Gramm dunkle Schokolade, bei manchen noch bereichert durch ein Glas Milch, oder 200 Gramm Milchschokolade zu Gemüte führen. Eine Stunde später baten die Forscher sie dann zum Bluttest: Wie gut war die bitter bis süße Antioxidantienkur?

Die Bitterschokolade-Konsumenten konnten sich glücklich schätzen, hier war tatsächlich ein kleiner Anstieg der gesunden Flavonoide zu verzeichnen. Allerdings war davon nach vier Stunden nichts mehr zu sehen. Ein kleiner Trost vielleicht für die Koster der Milchschokolade und Milchtrinker, in deren Blutplasma sich rein gar keine zusätzlichen Herz- und Gefäßeschützer zeigten.

Milch zu Schokolade ist also keine gute Idee, wenn es um die Antioxidantien geht. Dahinter steckt vielleicht, dass sich zwischen den Milchproteinen und den Flavonoiden sekundäre Bindungen ausbilden und der Körper den gesunden Schokoladeninhalt damit schlechter aufnehmen und verwerten kann. Dieses Problem könnte auch bei ganz anderen Lebensmitteln bestehen und sollte in weiteren Studien unbedingt untersucht und beachtet werden, mahnen die Forscher. Ob nun manche Kollegen frustriert zur Zartbitter greifen?

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