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Klimawandel: Bizarre Rekordserie geht weiter

Die globale Temperaturanomalie erreicht auch im Juni ein Monatshoch - das erste Halbjahr 2016 erschreckt sogar abgebrühte Fachleute.
Sonne scheint durch eine Jalousie

Der Juni 2016 ist der 14. Monat in Folge mit der höchsten globalen Temperaturanomalie seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit 0,90 Grad Celsius über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts liegt der Monat deutlich hinter den noch höheren Abweichungen des vergangenen Winters, die auf eine extrem warme Arktis zurückgingen. Dennoch alarmiert die globale Temperaturabweichung in der ersten Jahreshälfte 2016 die Fachwelt. Wegen der unerwarteten Anomalie veröffentlichte die NASA nun außer der Reihe eine Analyse der globalen Temperaturen: Mit einer weltweiten Durchschnittstemperatur von 1,3 Grad Celsius über dem Mittel des 20. Jahrhunderts ist 2016 überraschend nah an dem gerade erst in Paris beschlossenen Wunschziel, die Temperaturanomalie auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Das starke El-Niño-Ereignis im Winter kann die unerwartete Wärme und die damit verbundenen ungewöhnlichen Wettermuster wohl bestenfalls zum Teil erklären. Fachleute wie der NASA-Klimaforscher Gavin Schmidt gehen zwar davon aus, dass 2017 wieder etwas kühler wird, doch die Welt sei nun auf Tuchfühlung mit der vereinbarten Temperaturschwelle. Die hohen Temperaturen sind außerdem nicht nur ein Gradmesser für den allgemeinen Temperaturtrend, sondern auch ein möglicher Indikator für plötzliche Veränderungen im Klima: Die meisten Fachleute vermuten, dass es Schwellenwerte im Erdsystem gibt, an denen zum Beispiel die globale Zirkulation von einem Zustand in einen anderen übergeht.

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