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News: Blaue Flecken sind heiße Sterne

Mit dem Weltraumteleskop Hubble gelang es erstmals, die mysteriösen "Blauen Flecken" im Raum zwischen den beiden Spiralgalaxien im Sternbild Großer Bär als große und massereiche Sternhaufen zu erkennen. Offenbar entstanden sie durch eine galaktische Kollision.
Schon in den 1960er Jahren war dem amerikanischen Astronomen Halton Arp (* 1927) beim Zusammenstellen seines "Atlas ungewöhnlicher Galaxien" ein Bogen aus Gas und Staub zwischen den beiden Spiralgalaxien Messier 81 und Messier 82 aufgefallen.

Messier 82 gilt als Prototyp der Galaxien mit extrem starker Sternentstehung, den so genannten Starburst-Galaxien. Sie ist rund zwölf Millionen Lichtjahre von uns entfernt und gehört damit noch zu unserer näheren kosmischen Umgebung. Auch die in ihrer Nachbarschaft befindliche Galaxie Messier 81 zeigt intensive Sternentstehung, sodass die Astronomen schon früh vermuteten, dass beide Galaxien in der jüngeren Vergangenheit miteinander kollidiert sind. Dabei wurde durch wechselseitige Einwirkungen ihrer Schwerefelder (Gezeitenkräfte) die in den Galaxien enthaltenen Wolken aus Gas und Staub zur massenhaften Bildung von Sternen angeregt.
Blaue Flecken im Raum zwischen Messier 81 und Messier 82 | Bei den bläulichen Flecken auf dieser Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble handelt es sich um große, massereiche Sternhaufen, die sich im Raum zwischen den Spiralgalaxien Messier 81 und Messier 82 befinden, siehe hierzu das nächste Bild.


Als sich die Galaxien nach dem Zusammenstoß wieder voneinander entfernten, wurden dabei große Mengen an Gas und Staub aus ihnen herausgerissen. Bislang nahmen die Astronomen an, dass es sich dabei um sehr dünne Wolken handeln müsste. Beobachtungen im Radiowellenbereich mit dem Very Large Array in Socorro, New Mexico, zeigten aber, dass es im "Arp-Bogen" von Messier 81 zu Messier 82 auffällige Verdichtungen gibt. Untersuchungen mit dem NASA-Satelliten Galex enthüllten dann im Ultravioletten helle Flecken, die den Spitznamen "Blue Blobs" erhielten. Allerdings reichte die Auflösung der Galex-Bilder nicht aus, um ihre wahre Natur zu erkennen.
Die beiden Spiralgalaxien Messier 81 und Messier 82 | Dieses Komposit aus Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble und des Ultraviolettsatelliten Galex zeigt die Spiralgalaxien Messier 81 (unten) und Messier 82 (oben). Die Scheibe von Messier 81 ist in unsere Blickrichtung geneigt, sodass sich ihre Spiralstruktur sehr gut erkennen lässt. In den bläulichen Spiralarmen befinden sich viele heiße und leuchtkräftige Sterne. Die Galaxie Messier 82 sehen wir von der Seite, aus ihrem Zentrum werden große Mengen heißen Gases herausgeschleudert (blau).


Ein Forscherteam um Duilia de Mello von der Katholischen Universität in Washington, DC, wollte nun herausfinden, was es mit den "Blue Blobs" auf sich hat und setzte dafür das Weltraumteleskop Hubble ein. Die von ihm gelieferten, äußerst scharfen Bilder zeigen nun, dass die "Blue Blobs" in Wirklichkeit große Sternhaufen sind, die jeweils mehrere zehntausend Sonnenmassen an Sternen enthalten.

Mittels spektroskopischer Untersuchungen konnte das Team das Alter dieser Sternhaufen zu rund 200 Millionen Jahren bestimmen. Dieser Wert stimmt sehr gut mit dem Alter überein, den andere Astronomen für die Kollision von Messier 81 mit Messier 82 errechnet haben. Das Forscherteam vermutet, dass sich die Sternhaufen durch Kollisionen einzelner Gas- und Staubwolken in der diffusen Struktur des Arp-Bogens bildeten, wobei Turbulenzen lokale Verdichtungen erzeugten. In diesen entstanden dann die Sternhaufen, die nun einsam im freien Raum zwischen den beiden großen Welteninseln treiben.

TA

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