Sterne: Blaue Nachzügler entstehen durch Masseklau
Die Mitglieder eines Sternhaufens sind ähnlich alt, da sie etwa zur gleichen Zeit entstanden. Nur so genannte Blaue Nachzügler scheinen aus dem Rahmen zu fallen, denn sie sind heißer und leuchtkräftiger als ihre Nachbarn, obwohl sie aufgrund ihrer großen Masse schon längst als Roter Riese oder gar Sternleiche hätten enden sollen. Über die Ursache für diesen Widerspruch diskutieren Astronomen seit mehr als 50 Jahren. Neue Beobachtungen zeigen jetzt, dass sich die untypischen Sterne offenbar verjüngen, indem sie Masse von einem Begleiter abziehen.
Auch wenn der Begleitstern nicht direkt sichtbar ist, lässt sich dessen Gravitationseinfluss auf den Orbit des Blauen Nachzüglers nachweisen. Aus den gemessenen Abweichungen leiteten die Wissenschaftler nun die Masse der Begleiter ab. Demnach besitzen diese nur etwa die Hälfte der Sonnenmasse, was auf einen Weißen Zwerg als Partner hindeutet. Dieses Ergebnis lege nahe, dass ein Massetransfer im Doppelsternsystem für die Blauen Nachzügler verantwortlich sei, so Geller und Mathieu.
In diesem Szenario entwickelt sich der massereichere Stern in einem Doppelsystem zu einem Roten Riesen. Umkreisen sich die beide Objekte nah genug, so strömt Materie aus der äußeren Hülle des Riesensterns auf den Begleiter, der daraufhin zu einem Blauen Nachzügler anwächst. Der Massespender bleibt indes als unscheinbarer Weißer Zwerg zurück.
Bisher ebenfalls diskutierte Entstehungstheorien für die Blauen Nachzügler – miteinander kollidierende und verschmelzende Sterne – bedürfen dagegen weitaus massereicherer Begleiter, erläutern die Wissenschaftler. Als nächstes wollen Geller und Mathieu die Doppelsysteme in NGC 188 mit dem Weltraumteleskop Hubble unter die Lupe nehmen, um die Weißen Zwerge im ultravioletten Licht direkt zu überführen. Ergebnisse erwarten sie bereits in rund einem Jahr.
Maike Pollmann
Aaron Geller von der Northwestern University in Evanston, im US-Bundesstaat Illinois, und Robert Mathieu von der amerikanischen University of Wisconsin-Madison untersuchten den sieben Milliarden Jahre alten offenen Sternhaufen NGC 188. Neben einigen tausend gleichaltrigen Sternen beherbergt dieser auch 21 Blaue Nachzügler. 16 davon befinden sich in Doppelsternsystemen, wie bereits frühere Beobachtungen der beiden zeigten.
Auch wenn der Begleitstern nicht direkt sichtbar ist, lässt sich dessen Gravitationseinfluss auf den Orbit des Blauen Nachzüglers nachweisen. Aus den gemessenen Abweichungen leiteten die Wissenschaftler nun die Masse der Begleiter ab. Demnach besitzen diese nur etwa die Hälfte der Sonnenmasse, was auf einen Weißen Zwerg als Partner hindeutet. Dieses Ergebnis lege nahe, dass ein Massetransfer im Doppelsternsystem für die Blauen Nachzügler verantwortlich sei, so Geller und Mathieu.
In diesem Szenario entwickelt sich der massereichere Stern in einem Doppelsystem zu einem Roten Riesen. Umkreisen sich die beide Objekte nah genug, so strömt Materie aus der äußeren Hülle des Riesensterns auf den Begleiter, der daraufhin zu einem Blauen Nachzügler anwächst. Der Massespender bleibt indes als unscheinbarer Weißer Zwerg zurück.
Bisher ebenfalls diskutierte Entstehungstheorien für die Blauen Nachzügler – miteinander kollidierende und verschmelzende Sterne – bedürfen dagegen weitaus massereicherer Begleiter, erläutern die Wissenschaftler. Als nächstes wollen Geller und Mathieu die Doppelsysteme in NGC 188 mit dem Weltraumteleskop Hubble unter die Lupe nehmen, um die Weißen Zwerge im ultravioletten Licht direkt zu überführen. Ergebnisse erwarten sie bereits in rund einem Jahr.
Maike Pollmann
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