Emotionen: Blaulicht schärft die Gefühlswahrnehmung
Die Helligkeit im Lebensumfeld beeinflusst unsere Stimmung; längst schon werden daher etwa Herbst- und Winterdepressionen auch durch gezielte Lichttherapie behandelt. Wie genau die Bestrahlung hilft, ist allerdings kaum klar. Gilles Vandewalle und seine Kollegen meinen nun, dass ausgesuchte Wellenlängen fast sofort im Emotionszentrum des Gehirns ankommen und dort einen Unterschied machen.
Die Forscher von der Université de Liege hatten Freiwillige in einem Magnetresonanztomografen vordergründig gebeten, weibliche und männliche Stimmen beim Vortragen sinnfreier Worte zu unterscheiden. Dabei schlugen die Sprecher unerwartet mal einen zornigen, mal einen neutralen Tonfall an, was die Emotionsverarbeitung im Hirn der lauschenden Probanden unterschiedlich stark beschäftigte. Genau diese Reaktion wird zusätzlich durch die Wellenlänge des Umgebungslichts geschärft oder gedämmt, zeigte das Team: Blaues, nicht aber gleich helles grünes Licht verstärkt nahezu sofort die Reaktion von Hypothalamus, Amygdala und anderen Arealen, die für die emotionale Dekodierung des Sinnesreizes verantwortlich sind.
Vielleicht sind bestimmte, für Blaulicht sensitive Retina-Rezeptoren dafür verantwortlich, spekulieren die Forscher: Diesen neben Stäbchen und Zapfen dritten Rezeptortyp im Auge kennt man schon als Fühler, mit denen wir die saisonal wechselnden Taglängen wahrnehmen; ihr Input erlaubt es, die Körperuhr zu eichen. Womöglich helfen sie uns aber nicht nur dabei, den Wechsel der Jahreszeiten zu verkraften, sondern reagieren auch auf akute Lichtqualitätsunterschiede und beeinflussen mit ihrem Input dann augenblicklich unsere Stimmungslage.
Dies könnte zum Beispiel erklären, warum einige Psychologen auf eine anregend blaue Arbeitsatmosphäre schwören: Das blaulichtangeregte emotionale Verarbeitungszentrum könnte akkurater und effizienter arbeiten. Interessanterweise, so die Forscher, scheint schwächeres Blaulicht bei der Lichttherapie gegen Winterdepressionen ähnlich wirksam zu sein wie helleres Weißlicht. (jo)
Die Forscher von der Université de Liege hatten Freiwillige in einem Magnetresonanztomografen vordergründig gebeten, weibliche und männliche Stimmen beim Vortragen sinnfreier Worte zu unterscheiden. Dabei schlugen die Sprecher unerwartet mal einen zornigen, mal einen neutralen Tonfall an, was die Emotionsverarbeitung im Hirn der lauschenden Probanden unterschiedlich stark beschäftigte. Genau diese Reaktion wird zusätzlich durch die Wellenlänge des Umgebungslichts geschärft oder gedämmt, zeigte das Team: Blaues, nicht aber gleich helles grünes Licht verstärkt nahezu sofort die Reaktion von Hypothalamus, Amygdala und anderen Arealen, die für die emotionale Dekodierung des Sinnesreizes verantwortlich sind.
Vielleicht sind bestimmte, für Blaulicht sensitive Retina-Rezeptoren dafür verantwortlich, spekulieren die Forscher: Diesen neben Stäbchen und Zapfen dritten Rezeptortyp im Auge kennt man schon als Fühler, mit denen wir die saisonal wechselnden Taglängen wahrnehmen; ihr Input erlaubt es, die Körperuhr zu eichen. Womöglich helfen sie uns aber nicht nur dabei, den Wechsel der Jahreszeiten zu verkraften, sondern reagieren auch auf akute Lichtqualitätsunterschiede und beeinflussen mit ihrem Input dann augenblicklich unsere Stimmungslage.
Dies könnte zum Beispiel erklären, warum einige Psychologen auf eine anregend blaue Arbeitsatmosphäre schwören: Das blaulichtangeregte emotionale Verarbeitungszentrum könnte akkurater und effizienter arbeiten. Interessanterweise, so die Forscher, scheint schwächeres Blaulicht bei der Lichttherapie gegen Winterdepressionen ähnlich wirksam zu sein wie helleres Weißlicht. (jo)
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