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News: Blockgletscher auf dem Mars

Die europäische Raumsonde Mars Express fotografierte in der Region Deuteronilus Mensae Strukturen, die starke Ähnlichkeit mit irdischen Blockgletschern aufweisen. Dies sind Eisströme, die zu einem großen Teil aus Gesteinsbrocken bestehen.
Blockgletscher auf dem Mars
Die von Mars Express untersuchte Region befindet sich in der Übergangsregion zwischen den flachen Tiefländern der Nordhalbkugel des Roten Planeten und den kraterreichen zerklüfteten Hochebenen der Südhalbkugel. Durch noch unbekannte geologische Prozesse wurde die Kruste auf einem Großteil der Nordhalbkugel erneuert, ist daher im Allgemeinen sehr flach und weist nur sehr wenige Krater auf. Möglicherweise wurde die Oberfläche durch vulkanische Laven überflutet und eingeebnet, andere Forscher halten die Ablagerung von Sedimenten in einem frühen Marsozean für möglich.

In der Übergangsregion zwischen den Hoch- und Tiefländern fällt das Terrain um 2000 bis 3000 Meter ab und ist von breiten Tälern durchzogen. Auf den Aufnahmen von Mars Express ist zu sehen, dass von den Talrändern Fließstrukturen ausgehen. Offenbar rutschte hier Material von den Steilwänden zu Tal und floss nach dem Erreichen des Talgrunds dem Gefälle folgend weiter.

Für das Fließen machen die Forscher um Gerhard Neukum an der Freien Universität Berlin Eisströme verantwortlich. Diese bewegen sich unter ihrem eigenen Gewicht, ähnlich wie die Gletscher in den irdischen Hochgebirgen. Allerdings lässt sich auf den Bildern von Mars Express kein Wassereis erkennen, denn die abgebildete äquatornahe Region ist hierfür zu warm. Eis würde hier rasch verdampfen.

Bedeckt aber eine dicke Schicht aus Gesteinsbrocken und feinerem Material das Eis oder ist dieses Material zu einem Großteil im Eis enthalten, so entsteht ein Blockgletscher, der sehr gut vor dem Auftauen und Verdampfen geschützt ist. Daher vermuten die Forscher, dass die Gletscher von Deuteronilus Mensae noch heute langsam fließen könnten, das Eis also noch vorhanden ist.

TA

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