News: Blockierter Bote
Bereits 1989 entdeckte eine japanische Arbeitsgruppe 1989 das Protein Interleukin-18. Es gehört zu der Gruppe von Interleukinen, die über verschiedene Mechanismen – wie die Aktivierung von T-Lymphozyten – Entzündungsreaktionen im Organismus steuern. 1999 wiesen Forscher nach, dass Interleukin-18 vermehrt in der entzündeten Darmschleimhaut chronisch erkrankter Patienten entsteht.
Andreas Eigler von der Universität München prüfte jetzt zusammen mit Britta Siegmund und Charles Dinarello der University of Colorado, ob diese vermehrte Bildung von Interleukin-18 auch wesentlich an der Krankheitsentstehung beteiligt ist. Dazu lösten sie bei Mäusen mit einer Zuckerverbindung im Trinkwasser eine Darmentzündung aus, die der Erkrankung beim Menschen ähnelt. Einem Teil der Tiere verabreichten sie einen Antikörper gegen Interleukin-18, der sich an dieses Protein wie eine Haube anlegte und es somit unwirksam machte. Die so behandelten Tiere zeigten einen wesentlich leichteren Krankheitsverlauf als die unbehandelten Kontrolltiere.
"Dies ist das erste mal, dass in vivo, also im lebenden Organismus, eine notwendige Rolle von Interleukin-18 bei dieser Form der Darmentzündung nachgewiesen wurde", erklärt der Leiter der Forschungsabteilung in München, Stefan Endres. "Dies hilft zum einen den Ablauf bei der Entstehung dieser Erkrankung besser zu verstehen, zum anderen ergibt sich damit ein neuer Ansatzpunkt für die Behandlung."
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