News: Blühender Jahrgang
Ohne Futter bleibt der Nachwuchs auf der Strecke. Und obwohl nur eine Beilage auf dem Speisezettel von Schellfisch-Larven, ist das Angebot an Phytoplankton offenbar entscheidend für das Überleben der Tiere.
Auf etwa einen Kilometer genau können die scharfen Augen von Satelliten erfassen, wann und wo das Meer gerade blüht. Und da die entsprechenden Regionen immer wieder überflogen und aufgenommen werden, lässt sich das Ganze nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich detailliert verfolgen. So können Forscher auf eine Woche genau bestimmen, wann eine Algenblüte einsetzte, wann sie ihr Maximum erreichte, und wie lange sie dauerte – eine hervorragende Ergänzung zu den punktgenauen Daten der Forschungsschiffe vor Ort.
Nun stellten Trevor Platt vom Bedford Institute of Oceanography und seine Kollegen mit diesem Ansatz eine 90 Jahre alte Hypothese auf die Probe: 1914 behauptete der norwegische Zoologe Johan Hjort, dass der Fischbestand eines bestimmten Jahrgangs schon im ersten Lebensjahr der Tiere festgelegt wird – nämlich dadurch, wie viele der Fischlarven dieses kritische Stadium überleben. Verschiedene Studien legten nahe, dass hier besonders der Zeitpunkt der Phytoplankton-Blüte und der Laichtermin zusammenhängen. Erst die moderne Satellitentechnik ermöglichte nun, diese Vermutung zu überprüfen.
Die Wissenschaftler bestimmten den Zeitpunkt der Algenblüten in den Laichgebieten des Schellfisches (Melanogrammus aeglefinus) vor Neuschottland für die Jahre 1979 bis 1981 mit den Daten des CZCS-Sensor und 1997 bis 2001 mit den Ergebnissen des POLDER-Sensors und SeaWiFS, die jeweils über die Farbreflexion des Meerwassers den Chlorophyllgehalt und damit die Biomasse des Phytoplanktons erfassten. Die Häufigkeit der Fische verschiedener Alterstufen ermittelten sie aus jährlichen Routinefängen, mit denen seit 1970 die Schellfischbestände vor der Küste überwacht werden.
In diesem Zeitraum traten zwei besonders starke Schellfischjahrgänge auf: 1981 und 1999. Und in beiden Jahren blühten die Algen besonders früh im Jahr. Vielleicht, so vermuten die Forscher, begannen daher manche Schellfische, früher zu laichen und konnten damit auch etliche Fischlarven aus der ersten Laichphase überleben, die sonst schlicht verhungert wären. Aber auch in den anderen Jahren zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Auftreten der Algenblüte und dem Umfang der Fischbestände, die gerade dann ihre Jugend durchlebten.
Allerdings nutzen die Fischlarven Phytoplankton kaum mehr denn als Beilage – ihre Hauptmahlzeit besteht aus Zooplankton. Insofern mag eine frühe Algenblüte zwar eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Überlebensrate sein, muss sie aber nicht gewährleisten, warnen Platt und seine Kollegen. Aber schließlich ernährt sich Zooplankton von Algen: Kommt die pflanzliche Blüte zeitig, ist die tierische Speisekammer für die Fischlarven also eventuell auch bereits früh gut gefüllt.
Nun stellten Trevor Platt vom Bedford Institute of Oceanography und seine Kollegen mit diesem Ansatz eine 90 Jahre alte Hypothese auf die Probe: 1914 behauptete der norwegische Zoologe Johan Hjort, dass der Fischbestand eines bestimmten Jahrgangs schon im ersten Lebensjahr der Tiere festgelegt wird – nämlich dadurch, wie viele der Fischlarven dieses kritische Stadium überleben. Verschiedene Studien legten nahe, dass hier besonders der Zeitpunkt der Phytoplankton-Blüte und der Laichtermin zusammenhängen. Erst die moderne Satellitentechnik ermöglichte nun, diese Vermutung zu überprüfen.
Die Wissenschaftler bestimmten den Zeitpunkt der Algenblüten in den Laichgebieten des Schellfisches (Melanogrammus aeglefinus) vor Neuschottland für die Jahre 1979 bis 1981 mit den Daten des CZCS-Sensor und 1997 bis 2001 mit den Ergebnissen des POLDER-Sensors und SeaWiFS, die jeweils über die Farbreflexion des Meerwassers den Chlorophyllgehalt und damit die Biomasse des Phytoplanktons erfassten. Die Häufigkeit der Fische verschiedener Alterstufen ermittelten sie aus jährlichen Routinefängen, mit denen seit 1970 die Schellfischbestände vor der Küste überwacht werden.
In diesem Zeitraum traten zwei besonders starke Schellfischjahrgänge auf: 1981 und 1999. Und in beiden Jahren blühten die Algen besonders früh im Jahr. Vielleicht, so vermuten die Forscher, begannen daher manche Schellfische, früher zu laichen und konnten damit auch etliche Fischlarven aus der ersten Laichphase überleben, die sonst schlicht verhungert wären. Aber auch in den anderen Jahren zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Auftreten der Algenblüte und dem Umfang der Fischbestände, die gerade dann ihre Jugend durchlebten.
Allerdings nutzen die Fischlarven Phytoplankton kaum mehr denn als Beilage – ihre Hauptmahlzeit besteht aus Zooplankton. Insofern mag eine frühe Algenblüte zwar eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Überlebensrate sein, muss sie aber nicht gewährleisten, warnen Platt und seine Kollegen. Aber schließlich ernährt sich Zooplankton von Algen: Kommt die pflanzliche Blüte zeitig, ist die tierische Speisekammer für die Fischlarven also eventuell auch bereits früh gut gefüllt.
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