Florale Akustik: Blüten locken Fledermäuse mit akustischem Leitstrahl
Fortpflanzungswillige Pflanzen locken Insekten mit nahrhaftem Nektar, den sie mit betörenden Düften oder auffälligen Blütenfarben vermarkten. Die zur Mahlzeit herbeigerufenen Tiere revanchieren sich, indem sie die Pollen der einen Blüte mit zur nächsten nehmen und so zum Bestäuber werden. Eine etwas andere Marketingkampagne müssen Pflanzen fahren, die von Fledermäusen bestäubt werden, denn schließlich orientieren sich die fliegenden Säugetiere im Dunkeln per Echoortung. Also hat die tropische Heidekrautartige Marcgravia evenia Blätter als speziellen Schallreflektor positioniert, die dem Fledermausbestäuber einen akustischen Leitstrahl zur Blüte sendet.
Den reflektierten akustischen Leitstrahl nutzen Fledermäuse geschickt, um die Blüte unter der Vielzahl anderer Gewächse herauszuhören, so die Forscher weiter. Dies belegen Beobachtungen von trainierten Glossophage-sorcinia-Fledermäusen auf der Suche nach Nektarspendern, die mit oder ohne simulierte Schallblätter zufällig in einer Experimentierarena verteilt waren. Dabei steuerten die Versuchstiere die reflektierenden Spender um rund 50 Prozent schneller an als blattfreie Quellen.
Nachteile, die sich die Pflanze mit der merkwürdigen Blattform erkaufen könnte – so ist die Form etwa weniger effizient, um Fotosynthese zu treiben – kompensiert offenbar der deutlich verbesserte Bestäubungserfolg durch die akustische eingewiesenen Fledermäuse. So profitieren am Ende beide Partner: Die Pflanzen werden schnell bestäubt, die Fledermäuse rasch von der üblicherweise großzügigen Nektarmenge von M. evenia belohnt.
Die Effizienz der richtungweisenden Blattanatomie haben nun Ralph Simon von der Universität Ulm und seine Kollegen untersucht. Dazu maßen sie, wie das typische Blendblatt und normales Laub Schall aus unterschiedlichen Richtungen streuen. Dabei zeigten sich die Stärken des schüsselförmigen Blatts von M. evenia: Es reflektierte Schallwellen unterschiedlicher Frequenzen aus verschiedensten Richtungen. Schon leicht veränderte künstliche Blattformen arbeiten in dieser Hinsicht weniger effizient.
Den reflektierten akustischen Leitstrahl nutzen Fledermäuse geschickt, um die Blüte unter der Vielzahl anderer Gewächse herauszuhören, so die Forscher weiter. Dies belegen Beobachtungen von trainierten Glossophage-sorcinia-Fledermäusen auf der Suche nach Nektarspendern, die mit oder ohne simulierte Schallblätter zufällig in einer Experimentierarena verteilt waren. Dabei steuerten die Versuchstiere die reflektierenden Spender um rund 50 Prozent schneller an als blattfreie Quellen.
Nachteile, die sich die Pflanze mit der merkwürdigen Blattform erkaufen könnte – so ist die Form etwa weniger effizient, um Fotosynthese zu treiben – kompensiert offenbar der deutlich verbesserte Bestäubungserfolg durch die akustische eingewiesenen Fledermäuse. So profitieren am Ende beide Partner: Die Pflanzen werden schnell bestäubt, die Fledermäuse rasch von der üblicherweise großzügigen Nektarmenge von M. evenia belohnt.
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