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Afrika: Blutrot gefärbt

Diese hölzerne Figur
Forscher vom Centre de Recherche et Restauration des Musées de France haben bewiesen, was schon lange vermutet wurde: Künstler des sagenhaften Malireiches gaben ihren Werken einen ganz besonderen Anstrich. Sie färbten ihre kleinen Ritualfiguren mit Blut.

Bisher war eine Untersuchung der kostbaren Objekte nicht möglich gewesen. Die dicke Kruste auf den hölzernen Statuetten und die Vermerke in der Literatur deuteten aber darauf hin, dass die menschen- und tierähnlichen Figuren bei Ritualen unter anderem mit Blut beschmiert wurden.

Eben dies konnten jetzt Pascale Richardin und seine Kollegen anhand einer winzigen Probe mit Hilfe modernster Analyseverfahren nachweisen. In der Kruste fanden sie charakteristische Substanzen, die in Blut enthalten sind – unter anderem Eisen.

Die sieben untersuchten Figürchen stammen aus einem Zeitraum vom 12. bis 20. Jahrhundert. Sie gehören zur Kultur der Dogon und Bamana – Volksgruppen, die unter den Mali-Herrschern lebten. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatte sich das Malireich zum größten westafrikanischen Reich der Geschichte entwickelt und reichte von der Atlantikküste bis zu den Grenzen des heutigen Nigeria. Vor allem für seinen sagenhaften Goldreichtum ist es bekannt. Die Volksstämme der Dogon und Bamana leben noch heute in Westafrika. Das Malireich aber zerfiel gegen Ende des 14. Jahrhunderts.

Miriam Müller

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