Klimawandel: Böden atmen heftiger
Die Erde lebt: Milliarden Bodenorganismen graben jede Hand voll Substrat um, bauen Blattreste ab und neues Erdmaterial auf. Dabei verbrauchen sie Sauerstoff und geben Kohlendioxid an die Atmosphäre ab – in einem Umfang, der rund 100 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr entspricht. Damit liegt die Gesamtmenge des aus dem Boden wieder freigesetzten Kohlenstoffs zwischen 10 und 15 Prozent höher, als bislang geschätzt worden war, wie nun Ben Bond-Lamberty und Allison Thomson von der University of Maryland in College Park berechnet haben.
Ihre Daten, die aus zahlreichen, weltweit verteilten und teils seit 50 Jahren laufenden Beobachtungsreihen stammen, deuten zudem an, dass sich die Bodenatmung in den letzten 20 Jahren verstärkt hat – um insgesamt zwei Prozent oder zwei Milliarden Tonnen. Da sich seitdem gleichzeitig auch die globalen Durchschnittstemperaturen erhöht haben, gehen die Forscher von einem engen Zusammenhang mit der Erderwärmung aus: Höhere Temperaturen verstärken die Aktivität der Bodenorganismen, kürzere Winter verlängern die biologischen Aktivitätsphasen.
Böden speichern weltweit mit 1500 Gigatonnen etwa doppelt so viel Kohlenstoff, wie die Atmosphäre mit ihren rund 800 Gigatonnen enthält. Die verstärkte Freisetzung könnte also wiederum den Klimawandel ankurbeln, wenn beispielsweise bislang versiegelte Reserven angezapft werden – etwa in zuvor dauerhaft gefrorenen arktischen Böden, die nun auftauen. Ob dies aber tatsächlich schon der Fall ist und aus dem Substrat zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelange, müsse noch geklärt werden, schränkt Bond-Lamberty ein. Die wärmeren Bedingungen ermöglichten zudem auch verstärktes Pflanzenwachstum, deren Bestandsabfall unter anderem wieder in CO2 umgewandelt werde, so der Wissenschaftler.
Messpunkte aus arktischen Regionen zeigen, dass dort mittlerweile sieben Prozent mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen als 1989, während es in temperierten Breiten nur zwei und in den Tropen drei Prozent sind. Gerade im hohen Norden gebe es aber noch große Lücken im Messnetz, die geschlossen werden müssten, um noch aussagekräftigere Daten zu bekommen, fordern die Geowissenschaftler. (dl)
Ihre Daten, die aus zahlreichen, weltweit verteilten und teils seit 50 Jahren laufenden Beobachtungsreihen stammen, deuten zudem an, dass sich die Bodenatmung in den letzten 20 Jahren verstärkt hat – um insgesamt zwei Prozent oder zwei Milliarden Tonnen. Da sich seitdem gleichzeitig auch die globalen Durchschnittstemperaturen erhöht haben, gehen die Forscher von einem engen Zusammenhang mit der Erderwärmung aus: Höhere Temperaturen verstärken die Aktivität der Bodenorganismen, kürzere Winter verlängern die biologischen Aktivitätsphasen.
Böden speichern weltweit mit 1500 Gigatonnen etwa doppelt so viel Kohlenstoff, wie die Atmosphäre mit ihren rund 800 Gigatonnen enthält. Die verstärkte Freisetzung könnte also wiederum den Klimawandel ankurbeln, wenn beispielsweise bislang versiegelte Reserven angezapft werden – etwa in zuvor dauerhaft gefrorenen arktischen Böden, die nun auftauen. Ob dies aber tatsächlich schon der Fall ist und aus dem Substrat zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelange, müsse noch geklärt werden, schränkt Bond-Lamberty ein. Die wärmeren Bedingungen ermöglichten zudem auch verstärktes Pflanzenwachstum, deren Bestandsabfall unter anderem wieder in CO2 umgewandelt werde, so der Wissenschaftler.
Messpunkte aus arktischen Regionen zeigen, dass dort mittlerweile sieben Prozent mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen als 1989, während es in temperierten Breiten nur zwei und in den Tropen drei Prozent sind. Gerade im hohen Norden gebe es aber noch große Lücken im Messnetz, die geschlossen werden müssten, um noch aussagekräftigere Daten zu bekommen, fordern die Geowissenschaftler. (dl)
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