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Entwicklungspsychologie: Böse Jungs

Unternehmensgründer brachen in ihrer Jugend oft Regeln.

Sie schwänzten die Schule, schummelten bei Klausuren, klauten, nahmen Drogen – und gründeten ein Unternehmen! Laut Forschern um Martin Obschonka von der Universität Jena ist die Liste der Jugendsünden späterer Firmengründer überdurchschnittlich lang.

Die Ergebnisse der Wissenschaftler stützen sich auf eine schwedische Längsschnittstudie, in der 1000 Probanden von der 6. Schulklasse an über 40 Jahre lang begleitet wurden. Diesen Fundus an Lebensläufen durchleuchteten die Forscher nach Regelverstößen späterer Unternehmer. Verblüfft stellten sie fest, dass Firmengründer in ihren jungen Jahren eine Tendenz zum Überschreiten des Legalen zeigten. Dieser Hang normalisierte sich jedoch bis zur Volljährigkeit. Allerdings waren die Unternehmer keineswegs krimineller als Normalbürger: Aus den Daten ließe sich nicht schließen, ob straffällige Jugendliche später einmal unter die Existenzgründer gingen.

Für die Wissenschaftler spiegeln die pubertären Fehltritte Mut zum Risiko und unkonventionelles Denken wider. "Rebellisches Verhalten gegen gesellschaftlich akzeptierte Normen führt nicht unbedingt zu kriminellen und antisozialen Karrieren, sondern kann Grundlage eines produktiven, sozialverträglichen Unternehmergeistes sein", erklärt Obschonka. Der Drang zur Auflehnung offenbarte sich allerdings nur bei Männern – nicht bei Unternehmerinnen.

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