Stress: Böse Vorboten
Aktuelle Nachrichten sind heutzutage allgegenwärtig – doch wie wirken sie sich auf unsere Psyche aus? Laut Psychologen der Université de Montréal (Kanada) machen sie vor allem Frauen anfälliger für Stress.
Das Team um Sonja Lupien konfrontierte 56 Probanden mit Kostproben aus zwei lokalen Tageszeitungen. Eine Gruppe las dabei ausnahmslos schlechte Nachrichten, den anderen wurden neutrale Schlagzeilen vorgelegt. Anschließend stressten die Forscher ihre Versuchspersonen durch ein fingiertes Vorstellungsgespräch und ließen sie vor einer Jury Matheaufgaben lösen. Am nächsten Tag kontrollierten sie außerdem, wie viel die Probanden von den gelesenen Nachrichten im Gedächtnis behalten hatten.
Nach dem Pegel des Stresshormons Cortisol im Speichel zu urteilen, ließen die Schlagzeilen – ob gut oder schlecht – alle Versuchspersonen ziemlich kalt. Die anschließenden Aufgaben aber versetzten Frauen, die negative Nachrichten gelesen hatten, vermehrt in Stress. Sie erinnerten sich außerdem besonders gut an deren Inhalt. Männer hingegen zeigten sich eher unbeeindruckt – sie waren in der Testphase auch nach Hiobsbotschaften nicht angespannter als sonst.
Frauen reagieren auf schlechte Neuigkeiten offenbar empfindlicher als Männer, so die Forscher. Dabei lösen nicht die Nachrichten selbst Stress aus, sondern sie versetzen die Betreffenden quasi vorsorglich in Alarmbereitschaft.
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