Paläontologie: Braunbären wanderten früher in den Süden Nordamerikas ein
Die Vorfahren der heutigen nordamerikanischen Grizzly-, Kodiak- und anderer Braunbären (Ursus arctos) lebten wohl schon sehr viel früher in niedrigeren Breitengraden des Kontinents als bislang bekannt.
Braunbären lebten bis ins 19. Jahrhundert in weiten Teilen des amerikanischen Westens, bevor sie durch Ausrottungskampagnen des Menschen und Lebensraumzerstörung in die nördlichen Rocky Mountains der USA, nach Kanada und Alaska zurückgedrängt wurden.
Die Bering-Straße diente während der Kaltzeiten vielen weiteren ostasiatischen Tieren und auch den Ahnen der heutigen Indianer als Landbrücke zur Besiedelung Nordamerikas.
Bisherige Schätzungen gingen davon aus, dass die Tiere erst vor 12 000 bis 13 000 Jahren durch eisfreie Korridore die südlichen Bereiche Kanadas und die unteren 48 Staaten der USA erreichen konnten. Zuvor verhinderten demzufolge die riesigen Eisschilde der pleistozänen Kaltzeiten ein Vordringen der Bären aus Alaska und dem Yukon-Bereich. Über die Bering-Straße gelangten sie erstmals vor bereits 50 000 bis 100 000 Jahren dorthin. Allerdings bildeten Gletscher bis vor 23 000 Jahren keine lückenlosen Barrieren auf dem Festland, weshalb die Theorie nach Angaben der Wissenschaftler um Paul Matheus von der Universität von Alaska in Fairbanks auf etwas wackeligen Beinen stand.
Ihre Untersuchungen weisen jetzt auf ein früheres Eintreffen der Braunbären im südlichen Kanada hin. Sie fanden in Zentral-Alberta ein Stück eines Braunbärenschädels, dessen Alter die Forscher mittels einer Radiokarbondatierung auf etwa 25 000 Jahre schätzen. Genetische Analysen deuten zudem enge verwandtschaftliche Beziehungen zu den heutigen Bären der Region an. Damit würden diese Tiere einer älteren genetischen Linie entstammen als ihre nördlichen Verwandten. Denn jene mussten in späteren Jahrtausenden nochmals die Bering-Straße überqueren, nachdem sie durch die Eiszeiten in Alaska ausgestorben waren.
Braunbären lebten bis ins 19. Jahrhundert in weiten Teilen des amerikanischen Westens, bevor sie durch Ausrottungskampagnen des Menschen und Lebensraumzerstörung in die nördlichen Rocky Mountains der USA, nach Kanada und Alaska zurückgedrängt wurden.
Die Bering-Straße diente während der Kaltzeiten vielen weiteren ostasiatischen Tieren und auch den Ahnen der heutigen Indianer als Landbrücke zur Besiedelung Nordamerikas.
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