Materialuntersuchungen an der 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra haben ergeben, dass diese ursprünglich dunkelbraun war, sodass sich die aus Goldfolie aufgebrachten Himmelsobjekte auf ihr gut abhoben. Vermutlich haben prähistorische Handwerker die Farbe durch Ausglühen des Rohlings bei circa 800 Grad Celsius im Holzkohlefeuer erreicht. Die Scheibe habe erst aufgrund von Korrosion im Laufe der Jahrtausende ihre grünliche Grundfärbung erhalten, erklärt der Chemiker Christian-Heinrich Wunderlich vom Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle.

Zurzeit wird die Bronze der Himmelsscheibe am Forschungszentrum Rossendorf und in der Bergakademie Freiberg untersucht. Dabei stellten die Wissenschaftler ferner fest, dass die Scheibe mit einem Meißel aus Hartbronze – bestehend aus 15 Prozent Zinn und 85 Prozent Kupfer – bearbeitet wurde. Die Scheibe selbst weist lediglich einen Zinnanteil von rund 2,5 Prozent auf und ist damit deutlich weicher.