Sternbild Orion: Brutstätte für neue Sterne: NGC 1788
Der Orion ist wohl nach dem Großen Bären das wohl bekannteste Sternbild und ist derzeit bei Anbruch der Nacht am südlichen Abendhimmel leicht zu sichten. Berühmt ist der Große Orionnebel Messier 42, der sich im Schwert des mythischen Himmelsjägers befindet. NGC 1788 liegt dagegen eher im Bereich der rechten Schulter und ist nur wenig bekannt.
Mit der Weitfeld-Kamera am 2,2-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte ESO auf dem Berg La Silla in Chile gelang diese Aufnahme von NGC 1788 im sichtbaren Licht. Das Bild erstreckt sich über eine Breite von rund 17 Lichtjahren.
Im Zentrum ist der Reflexionsnebel zu sehen, eine große Wolke aus Gas und Staub, in der sich derzeit neue Sterne bilden. Im Inneren des Nebels befindet sich ein offener Sternhaufen, dessen hellste Mitglieder sich durch die Nebelschwaden ausmachen lassen. Ihr Licht wird durch den Staub im Nebel gestreut, so dass dieser gelb und blau leuchtet.
Die Spektren der hellen Sterne im Nebel zeigen, dass sie sehr jung sein müssen, maximal etwa eine Million Jahre. Im Vergleich zum Alter unserer Sonne mit 4,5 Milliarden Jahren sind es noch "Kleinkind-Sterne". Allerdings sind diese "Kleinkinder" sehr viel massereicher und leuchtkräftiger als die Sonne. Der hellste von ihnen trägt die Bezeichnung HD 293815 und zeigt sich als heller Punkt im Nebel knapp oberhalb der Bildmitte.
Durch ihre energiereiche ultraviolette Strahlung und ihre starken Sternwinde sind sie dabei, ihren "Geburtskokon" aus Gas und Staub auseinanderzublasen. In wenigen hunderttausend Jahren wird hier nur noch ein offener Sternhaufen zu sehen sein, eine Ansammlung von Sternen unterschiedlicher Spektralklassen, die nur relativ lose gravitativ aneinander gebunden sind.
Obwohl NGC 1788 scheinbar allein im All zu schweben scheint, wird er von massereichen Sternen der Orionregion, die außerhalb dieses Bildes stehen, stark beeinflusst. Links von NGC 1788 lässt sich ein schwaches rötliches Leuchten ausmachen, das als H-alpha-Licht bezeichnet wird. Es stammt von ionisiertem Wasserstoff.
Die extrem energiereiche ultraviolette Strahlung benachbarter junger Riesensterne regt dabei den Wasserstoff in den Randgebieten von NGC 1788 zum Aussenden von sichtbarem Licht an, dadurch entsteht ein so genannter Emissionsnebel.
Durch die ungestüme Nachbarschaft wurde wahrscheinlich die Sternbildung in NGC 1788 erst ausgelöst. Starke Sternwinde und Stoßwellen von Supernova-Explosionen sorgten dafür, dass die linke Flanke von NGC 1788 verdichtet wurde. Dabei kollabierten schließlich Teile der ursprünglichen Gas- und Staubwolke unter ihrer eigenen Schwerkraft und neue Sterne wurden geboren. Tatsächlich zeigen Spektraluntersuchungen, dass die Sterne am linken Rand von NGC 1788 am reifsten sind, während im Bereich rechts vom hellen Nebel noch so genannte Protosterne vorherrschen, heiße Gasbälle, in denen das thermonuklare Feuer noch nicht gezündet hat. Sie zeigen sich nur auf Infrarotbildern und nicht im sichtbaren Licht.
Tilmann Althaus
Mit der Weitfeld-Kamera am 2,2-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte ESO auf dem Berg La Silla in Chile gelang diese Aufnahme von NGC 1788 im sichtbaren Licht. Das Bild erstreckt sich über eine Breite von rund 17 Lichtjahren.
Im Zentrum ist der Reflexionsnebel zu sehen, eine große Wolke aus Gas und Staub, in der sich derzeit neue Sterne bilden. Im Inneren des Nebels befindet sich ein offener Sternhaufen, dessen hellste Mitglieder sich durch die Nebelschwaden ausmachen lassen. Ihr Licht wird durch den Staub im Nebel gestreut, so dass dieser gelb und blau leuchtet.
Die Spektren der hellen Sterne im Nebel zeigen, dass sie sehr jung sein müssen, maximal etwa eine Million Jahre. Im Vergleich zum Alter unserer Sonne mit 4,5 Milliarden Jahren sind es noch "Kleinkind-Sterne". Allerdings sind diese "Kleinkinder" sehr viel massereicher und leuchtkräftiger als die Sonne. Der hellste von ihnen trägt die Bezeichnung HD 293815 und zeigt sich als heller Punkt im Nebel knapp oberhalb der Bildmitte.
Durch ihre energiereiche ultraviolette Strahlung und ihre starken Sternwinde sind sie dabei, ihren "Geburtskokon" aus Gas und Staub auseinanderzublasen. In wenigen hunderttausend Jahren wird hier nur noch ein offener Sternhaufen zu sehen sein, eine Ansammlung von Sternen unterschiedlicher Spektralklassen, die nur relativ lose gravitativ aneinander gebunden sind.
Obwohl NGC 1788 scheinbar allein im All zu schweben scheint, wird er von massereichen Sternen der Orionregion, die außerhalb dieses Bildes stehen, stark beeinflusst. Links von NGC 1788 lässt sich ein schwaches rötliches Leuchten ausmachen, das als H-alpha-Licht bezeichnet wird. Es stammt von ionisiertem Wasserstoff.
Die extrem energiereiche ultraviolette Strahlung benachbarter junger Riesensterne regt dabei den Wasserstoff in den Randgebieten von NGC 1788 zum Aussenden von sichtbarem Licht an, dadurch entsteht ein so genannter Emissionsnebel.
Durch die ungestüme Nachbarschaft wurde wahrscheinlich die Sternbildung in NGC 1788 erst ausgelöst. Starke Sternwinde und Stoßwellen von Supernova-Explosionen sorgten dafür, dass die linke Flanke von NGC 1788 verdichtet wurde. Dabei kollabierten schließlich Teile der ursprünglichen Gas- und Staubwolke unter ihrer eigenen Schwerkraft und neue Sterne wurden geboren. Tatsächlich zeigen Spektraluntersuchungen, dass die Sterne am linken Rand von NGC 1788 am reifsten sind, während im Bereich rechts vom hellen Nebel noch so genannte Protosterne vorherrschen, heiße Gasbälle, in denen das thermonuklare Feuer noch nicht gezündet hat. Sie zeigen sich nur auf Infrarotbildern und nicht im sichtbaren Licht.
Tilmann Althaus
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