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Prionenerkrankungen: BSE-Erreger überwinden Darmwand mit körpereigenem Eisentransporter

Infektiöse Prionen als Mahlzeit in Fleisch und Gewebe können nach Kochen, Magenpassage und Verdauung die Darmwand des Menschen offenbar gebunden an das weit verbreitete Eiweiß Ferritin durchdringen. Dies zeigten Forscher der Case Western Reserve University.

Die Forscher führten dazu Zellkulturversuche durch, in denen sie Gewebe mit infektiösen Prionen mit menschlichen Verdauungsenzymen behandelten und die Aufnahme der in den Proben verbliebener Prionen in menschliche Darmzellen untersuchten. Wie sich zeigte, drangen die Prionen gebunden an Ferritin in die Darmzellen ein.

Ferritin ist ein hohlkugelförmiges Protein zur Aufnahme, Speicherung und Abgabe von Eisen, welches in fast allen Geweben vorkommt. Durch seine Proteinumhüllung schützt es die Zelle unter anderem vor den toxischen Effekten ionisierten Eisens. Die Ferritine verschiedener Säugetierspezies ähneln sich stark, und Ferritin dürfte in größeren Mengen auch in Nahrungsmitteln aus dem Fleisch prionenkranker Tiere – etwa BSE-Rindern – enthalten sein. Somit könnte Ferritin Infektionsbarrieren aushebeln, die bei der Aufnahme von Prionen zwischen Arten eigentlich vorhanden sind, befürchten die Wissenschaftler. Möglicherweise ließe sich aber durch Ferritinblockade eine Übertragung verschiedener Prionenerkrankungen auf den Menschen auch verhindern.

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