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News: Bundesregierung und Umweltschutzverbände kritisieren USA und OPEC

Nachdem sich die Bundesregierung gestern auf dem UN-Gipfeltreffen für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg mit ihrer Forderung nach einem verbindlichen Ausbau erneuerbarer Energien nicht durchsetzen konnte, kritisierte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die "verheerende Kurzsichtigkeit der OPEC und der USA, die einem Dinosaurier-Denken verhaftet sind, das nicht zukunftsfähig ist". Bundesumweltminister Jürgen Trittin sagte, in machen Punkten wie dem Energiebereich "hätte ich mir vorstellen können, dass mehr passiert", wertete das Gipfeltreffen insgesamt jedoch als Erfolg. So wäre es ohne die Vorreiterrolle Deutschlands nicht möglich gewesen, den Anteil der Treibhausgase einzudämmen.

Deutsche und internationale Umweltschutzverbände kritisierten die Ergebnisse des Umweltgipfels, lobten jedoch die Bemühungen der deutschen Regierung. Nach Ansicht des World Wide Fund for Nature in Deutschland sei die Chance vertan worden, "kurzfristige nationale ökonomische Interessen hintenan zu stellen und den Weg für eine gerechte Entwicklung auf einem lebenswerten Planeten zu bereiten". Für die Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Angelika Zahrnt, sind die Beschlüsse "kein Programm zum Klimaschutz, sondern zum Klimawandel."

Auf dem Gipfeltreffen hatten sich die Vertreter der EU und insbesondere Deutschlands dafür eingesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien verbindlich bis zum Jahr 2010 auf weltweit 15 Prozent anzuheben. Aufgrund des Widerstandes der USA und der OPEC-Staaten einigten sich die Delegierten jedoch nur auf eine Formulierung ohne klare Ausbauziele und Zeitvorgaben.

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  • Quellen
dpa
United Nations World Summit on Sustainable Development, Johannesburg (26.8. – 4.9.2002)

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