Epidemiologie: Buntbarsch als Waffe gegen Malaria?
© Guide to the galleries of reptiles and fishes of the British Museum (Ausschnitt)
Nil-Tilapia (Oreochromis niloticus) | Der Buntbarsch Oreochromis niloticus – auch Nil-Tilapia genannt – könnte in Afrika zur Malariabekämpfung beitragen und zusätzlich als Nahrung und Erwerbsgrundlage dienen.
Innerhalb von 15 Wochen dezimierten die allesfressenden Buntbarsche die Bruten der Mückenarten Anopheles gambiae und Anopheles funestus – Hauptüberträger der Malaria in der Region – um mehr als 94 Prozent. Durch diese starke Einflussnahme auf die Larvenpopulation sei auch ein Effekt bei den erwachsenen Insekten zu erwarten, so Howard. Eine hochwirksame biologische Malariabekämpfung sei dringend erforderlich, da die Resistenz der Mücken gegen Pestizide immer mehr zunehme und pro Jahr 2000 Kinder im Gebiet an Malaria erkrankten.
Die Entomologen sehen einen weiteren Vorteil darin, dass die Fischart gleichzeitig als Nahrung und Erwerbsgrundlage genutzt werden könnte. Allerdings müssten dringend weitere Gegenmaßnahmen gegen die Anopheles-Mücken getätigt werden, da ihre Larven in jeder Art von Stillgewässer – auch fischfreien Pfützen und Regentonnen – heranwüchsen. (lp)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.