Schutz durch Masernimpfung: Bunte Bälle zeigen Herdenimmunität gegen Masern
Ein gerade aktueller Ausbruch der Masern in Berlin – bis letzte Woche haben Krankenhäuser 370 neu angesteckte Personen gezählt – erinnert daran, dass Krankheiten auch dann gefährlich bleiben, wenn man sich ganz einfach vor ihnen schützen könnte. Natürlich gibt es seit einem guten halben Jahrhundert mit einem Impfverfahren einen lebenslangen und kostengünstigen Schutz vor dem gefährlichen Erreger, der die Erkrankung in manchen Gegenden tatsächlich fast eliminiert hatte. Andere Regionen – etwa Deutschland – hinken aber schon lange hinterher, weil zu wenige Menschen sich impfen lassen. Was das für Folgen hat, hat nun der britische "Guardian" auf seiner Internetseite mit spielerischen Mitteln veranschaulicht: Auf Knopfdruck kann man sich ansehen, wie die Krankheit sich in kaum geimpften und gut geschützten Gruppen verbreitet.
Die Simulation verdeutlicht den Einfluss der Impfmüdigkeit, die der immer wieder aufs Neue angestrebten Ausrottung im Weg steht: Angesichts der medizinischen Daten und der Wirksamkeit des Impfschutzes hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Jahren noch gehofft, die Masern bis 2010 ausrotten zu können, und die Frist dann auf 2015 verschoben – umsonst. Daran trägt der gelegentlich kolportierte Irrglaube Mitschuld, die Vakzinen seien gefährlicher als die Erkrankung selbst – ein Mythos, der im Extremfall dafür sorgt, dass Eltern ihre Kinder mit so genannten Masernpartys in Gefahr bringen. Gesundheitsexperten halten in solchen Fällen Regelungen wie in den USA für sinnvoll, die nicht geimpften Kindern den Schulbesuch verbieten.
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