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Cannabis: Kiffen hilft kurzfristig gegen Zwänge

Der Konsum von Cannabis scheint die Symptome einer Zwangsstörung vorübergehend abzumildern. Langfristig ist Kiffen aber kein Heilmittel für Betroffene.
Mann raucht Marihuana

Patienten mit einer Zwangsstörung, die Cannabis rauchen, erleben für mehrere Stunden eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Das ergab eine Studie von Psychologen der Washington State University. Die Forscher um Dakota Mauzay nutzten die Daten von 87 Versuchspersonen, die nach eigenen Angaben an einer Zwangsstörung litten, medizinisches Cannabis erhielten und mit Hilfe einer App ihre Symptome aufzeichneten.

Nach neun von zehn Anwendungen spürten die Patienten eine Verbesserung. Ihre Zwangshandlungen reduzierten sich demnach im Schnitt um 60 Prozent, Zwangsgedanken und Ängste jeweils um die Hälfte. Nur in zwei bis drei Prozent aller Einnahmen kam es zu einer Verschlechterung der Symptome. Dabei spielten die Zusammensetzung des Stoffs und die Häufigkeit des Konsums eine Rolle: Sorten mit höherem Anteil an Cannabidiol (dem nicht psychoaktiven Inhaltsstoff) wirkten besser gegen Zwangshandlungen. Und die Effektivität gegen beherrschende Gedanken wurde mit zunehmender Zahl der Anwendungen geringer.

Langfristig scheint Kiffen allerdings keinen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung zu haben. Zwar reduzierte sich die Ängstlichkeit der Probanden im Lauf von zweieinhalb Jahren etwas; an der Schwere ihrer Zwänge änderte sich jedoch grundsätzlich nichts. Frühere Studien sprächen dafür, dass Cannabis vielleicht langfristig eher die Wirkung anderer Behandlungen wie einer Psychotherapie unterstützen könne, schreiben die Forscher. Dies müsse aber noch weiter untersucht werden. Auch fehlte in der aktuellen Studie eine Placebokontrolle.

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