Pharmakologie: Cannabis: Schlecht für die Psyche, aber gut fürs Herz?
Als Medikament eingenommene Cannabis-Präparate können bei manchen Menschen vorübergehende schwere psychische Störungen auslösen, berichten Forscher der Universität Lausanne. Die Wissenschaftler um Bernard Favrat wollten an acht gelegentlichen Marihuana-Konsumenten die Auswirkungen des Wirkstoffes auf die Verkehrstüchtigkeit und motorische Steuerung untersuchen. Zwei der Freiwilligen erlebten dabei über Stunden hinweg heftige Angstattacken, Realitäts- und Persönlichkeitsverlust. Sie waren nicht mehr in der Lage, weiter an den Tests teilzunehmen [1].
Die Probanden hatten zum Zeitpunkt des Experiments keine anderen Rauschmittel wie Alkohol, Opiate oder Psychopharmaka zu sich genommen. Die geschluckte Dosis an Tetrahydrocannabinol (THC) lag dabei unter der Menge, die ein Raucher eines Joints durchschnittlich aufnimmt. Die beiden Betroffenen, die selbst wöchentlich bis 14-tägig Haschisch rauchen, hatten bislang keine derart starke Wirkung erlebt.
Angesichts der zunehmenden Legalisierung von Cannabis in vielen Ländern und der Entwicklung künstlicher Cannabis-Abkömmlinge zu therapeutischen Zwecken mahnen die Forscher, die psychischen Auswirkungen des Wirkstoffs genauer zu untersuchen.
Einen positiven Effekt melden hingegen Sabine Steffens von der Universitätsklinik in Genf und ihre Kollegen: Sie konnten mit THC bei Mäusen die Symptome von Arteriosklerose lindern und den Verlauf der Krankheit bremsen. Die Forscher vermuten, dass die immunhemmende Wirkung der Substanz dafür verantwortlich ist: Sie bremst die Zellteilung bestimmter Immunzellen und auch die Ausschüttung spezieller Botenstoffe, der Zytokine [2].
Aus den Ergebnissen solle man aber keinesfalls schließen, dass Marihuana-Rauchen gut sei fürs Herz, warnt Michael Roth von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Zum einen verlaufe die Krankheit bei den Tieren etwas anders als beim Menschen – und bei diesem sei die Wirkung von THC im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch nicht untersucht.
So beeinträchtige die Substanz beispielsweise den Sauerstofftransport im Blut. Außerdem steigere der Genuss von THC zunächst den Puls und den Blutdruck, der aber beim Aufstehen oder Gehen sehr schnell wieder falle. Diese Schwankungen stellten ein zusätzliches Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall dar. Man müsse daher maßgeschneiderte Cannabinoide entwickeln, statt Cannabis beziehungsweise THC selbst als Medikament einzusetzen.
Die Probanden hatten zum Zeitpunkt des Experiments keine anderen Rauschmittel wie Alkohol, Opiate oder Psychopharmaka zu sich genommen. Die geschluckte Dosis an Tetrahydrocannabinol (THC) lag dabei unter der Menge, die ein Raucher eines Joints durchschnittlich aufnimmt. Die beiden Betroffenen, die selbst wöchentlich bis 14-tägig Haschisch rauchen, hatten bislang keine derart starke Wirkung erlebt.
Angesichts der zunehmenden Legalisierung von Cannabis in vielen Ländern und der Entwicklung künstlicher Cannabis-Abkömmlinge zu therapeutischen Zwecken mahnen die Forscher, die psychischen Auswirkungen des Wirkstoffs genauer zu untersuchen.
Einen positiven Effekt melden hingegen Sabine Steffens von der Universitätsklinik in Genf und ihre Kollegen: Sie konnten mit THC bei Mäusen die Symptome von Arteriosklerose lindern und den Verlauf der Krankheit bremsen. Die Forscher vermuten, dass die immunhemmende Wirkung der Substanz dafür verantwortlich ist: Sie bremst die Zellteilung bestimmter Immunzellen und auch die Ausschüttung spezieller Botenstoffe, der Zytokine [2].
Aus den Ergebnissen solle man aber keinesfalls schließen, dass Marihuana-Rauchen gut sei fürs Herz, warnt Michael Roth von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Zum einen verlaufe die Krankheit bei den Tieren etwas anders als beim Menschen – und bei diesem sei die Wirkung von THC im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch nicht untersucht.
So beeinträchtige die Substanz beispielsweise den Sauerstofftransport im Blut. Außerdem steigere der Genuss von THC zunächst den Puls und den Blutdruck, der aber beim Aufstehen oder Gehen sehr schnell wieder falle. Diese Schwankungen stellten ein zusätzliches Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall dar. Man müsse daher maßgeschneiderte Cannabinoide entwickeln, statt Cannabis beziehungsweise THC selbst als Medikament einzusetzen.
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