Endeavour: Captain Cooks Schiff gefunden
Unterwasserarchäologen sind überzeugt, das Wrack der »Endeavour« gefunden zu haben. Das Schiff, auf dem Captain James Cook zwischen 1768 und 1771 seine erste große Entdeckungsreise unternahm, liegt auf dem Grund der Bucht des Newport Harbor im US-Bundesstaat Rhode Island. Es wurde dort Archiven zufolge im Jahr 1778 unter dem Namen »Lord Sandwich« versenkt, gemeinsam mit zwölf anderen Schiffen. Die britische Marine wollte damit einen Angriff der Franzosen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg abwehren.
Noch allerdings ist der Fund ein indirekter: Wie das Rhode Island Marine Archaeology Project (RIMAP) mitteilte, kenne man lediglich die Position der damals an neun Stellen versenkten Schiffe. Aus historischen Dokumenten gehe hervor, dass die »Lord Sandwich« ex »Endeavour« mit vier anderen Schiffen versenkt wurde. Diese Fünfergruppe hat RIMAP im Jahr 2016 lokalisiert. Da jüngste Untersuchungen ergeben hätten, dass sie komplett erhalten sein dürfte, sind die Forscher überzeugt, auch Captain Cooks ehemaliges Gefährt entdeckt zu haben. Die Wahrscheinlichkeit liege »zwischen 80 und 100 Prozent«.
In einem nächsten Schritt will die gemeinnützige RIMAP die Existenz aller fünf Wracks endgültig bestätigen. Dann müsse geklärt werden, welches Schiff welches sei.
Die Endeavour – mit vollem Namen »His Majesty's Bark« oder »Ship Endeavour« - hatte einen wenig glamourösen Beginn. Gebaut wurde sie 1764 als Kohlefrachter unter dem Namen »Earl of Pembroke«. Die British Navy suchte sich das Schiff wegen seiner Robustheit und seines geringen Tiefgangs aus, was ein Segeln in flachen Gewässern erlaubte. Nach der erfolgreichen Reise in den Pazifik wurde die »Endeavour« zu einem reinen Transportschiff zurückgebaut. Zuletzt soll sie unter dem Namen »Lord Sandwich« (beziehungsweise »Lord Sandwich 2«) hessische Söldner zu den Kriegshandlungen in New York transportiert haben, wie aus einem zeitgenössischen Bericht hervorgeht.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.