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Saturn-System: Cassini beleuchtet Enceladus und Krater von Titan und Mimas

Enceladus
Cassini hat beim Kreisen im Saturnsystem die ungleichen Monde Mimas, Titan und Enceladus mit verschiedenen Geräten aus der Nähe ins Visier genommen.

Schon am vergangenen Dienstag, den 15. Februar, näherte sich die Sonde dem verschleierten Titan erstmals wieder seit der Landung von Huygens. Dabei kam sie dem Mond mit 950 Kilometern so nah, wie nur noch zweimal während der folgenden acht Begegnungen.

Titankrater im Radar | Der in den Radaraufnahmen von Cassini erkennbare ringförmige Krater (hier ein Auschnitt) hat einen äußeren Durchmesser von rund 440 Kilometern. Ein Komet oder Asteroid von mehreren Kilometern Größe könnte ihn verursacht haben.
Zum ersten Mal nahm Cassini dabei mit ihrem Radarinstrument Mondregionen unter die Lupe, die bereits von der optischen Kamera gescannt worden waren. Dadurch kennen die Forscher nun den bislang größten Krater des Titan viel detaillierter – einen rund 440 Kilometer großen, "Circus Maximus" getauften Impakt, der wohl durch den Einschlag eines fünf bis zehn Kilometer großen Kometen oder Asteroiden entstand. Wohl durch fließendes Methan ausgewaschene Oberflächendetails am Rand erinnern an die Kanalsysteme, die auch Huygens bei seiner Landung aufgenommen hatte.

Saturns Eismond Enceladus | Ein Mosaik aus vier hochauflösenden Aufnahmen des Saturnmondes Enceladus: Linke und rechte Seite des Bildes passen nicht ganz zeinander, weil Cassini den Mond mit großer Geschwindigkeit passierte. Dennoch sind deutlich die vielfältigen Verwerfungen und Brüche der Eis-Oberfläche zu erkennen.
Am Tag nach dem Titan-Rendezvous passierte die Sonde dann den Eismond Enceladus in rund 1180 Kilometern Abstand. Der mit einer dicken Schicht von Wassereis bedeckte Mond weist eine stark reflektierende Oberfläche auf, die schon auf den alten Aufnahmen der Voyager-Sonden an frisch gefallenen Schnee erinnerte. In zehnfach höherer Auflösung zeigen sich nun Ähnlichkeiten von Enceladus mit den Jupitermonden Ganymed und Europa, auf denen ozeangroße Wasserschichten unter der Oberfläche vermutet werden. Nach den ersten Analysen besteht die Oberfläche von Enceladus, entgegen der Erwartung, tatsächlich fast vollständig aus gefrorenem Wasser.

Mimas von vorn | 130 Kilometer misst der Herschel-Krater von Mimas, der selbst nur 398 Kilometer Durchmesser aufweist. In dieser Aufnahme aus etwa 213 000 Kilometern Abstand verläuft die Hell-Dunkel-Grenze genau über die ausgeprägte zentrale Erhebung des Kraters.
Ein weiteres Mond-Model, Mimas, erwischte die Kamera von Cassini schon einige Tage früher. Dabei entstanden neue Frontal-Aufnahmen des hervorstechendsten Merkmals des "Todesstern"-Mondes: des Einschlagskraters "Herschel". Der kleine Saturnbegleiter ist insgesamt kaum größer als der Durchmesser des großen Circus-Maximus-Titankraters.

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