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Saturn-Mission: Cassini filmt Sturm auf Saturn

Sturm auf Saturn
Die Raumsonde Cassini hat am Südpol von Saturn ein Hurrikan-ähnliches Naturereignis vor die Linse bekommen. Anders als ähnliche Wetterphänomene auf anderen Planeten, wie beispielsweise Jupiters Roter Fleck, hatte Sturm ein Auge und auch die typische Wand an dessen Rand. Entlang dieser winden sich aus dem Inneren zwei spiralförmige Wolkenarme nach oben.

Sturm auf Saturn | Ein Hurrikan-ähnlicher Sturm tobt am Südpol des Saturns, mit dem Pol als Auge des "Orkans". Dieses Zentrum mit einem Durchmesser von etwa 1500 Kilometern scheint bis in unerwartete Tiefen wolkenfrei – normalerweise ist der Blick dort durch Ammoniak-Wolken versperrt. In der Tiefe erscheinen ungewöhnliche, dunkle Wolken. Die Aufnahmen wurden bei 460, 752, 728, 890, 2800 und 5000 Nanometern gemacht (von links oben nach rechts unten). Unter "Medien" finden Sie eine Filmaufnahme des Geschehens.
Quer misst der Wirbel ganze zwei Drittel des Erddurchmessers, das heißt etwa 8000 Kilometer. Die enormen Windgeschwindigkeiten betragen bis zu 550 Kilometer pro Stunde – der stärkste bislang auf Erden gemessene Hurrikan Wilma, der im Oktober 2006 auftrat, kam nur auf rund 280 Kilometer pro Stunde.

Der Sog des Sturmes reißt ein Loch in das Gas des Planeten, das den Wissenschaftlern damit einen rund zweimal so tiefen Einblick in den Saturn erlaubt, als die übliche Wolkendecke dies bisher zuließ. Am Boden des Auges konnten die Wissenschaftler dabei ungewöhnliche, dunkle Wolken ausmachen.

Temperaturmessung | Temperaturmessungen zeigen, dass das Zentrum des Wirbelsturms wärmer ist als die Umgebung und dort wohl absteigende atmosphärische Strömungen auftreten. Das Bild stammt vom 11. Oktober 2006.
Trotz der äußerlichen Ähnlichkeiten unterscheidet sich Saturns Hurrikan jedoch signifikant von denen, wie wir sie auf der Erde kennen. Anstatt umherzuwandern, bleibt er am Südpol fixiert. Auch die Entstehung muss einem unbekannten Mechanismus folgen, da hier kein Ozean als Basis dient. In den nächsten Jahren werden die Forscher untersuchen, ob beispielsweise die um zwei Kelvin höhere Temperatur am Südpol und die wechselnden Jahreszeiten bei der Bildung des Unwetters eine Rolle spielt. (eb)

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