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Saturn-Mission: Cassini-Huygens: Rätselhafter Schmutz zwischen Saturnringen und Blick durch Titans Schleier

Durchflug durch Saturns Ring
Die amerikanisch-europäische Doppelsonde Cassini-Huygens kann kurz nach ihrer Ankunft am Ringplaneten Saturn mit ersten interessanten wissenschaftlichen Daten und Beobachtungen aufwarten.

Schmutz im Ring | Die auch von der Erde aus mit guten Teleskopen sichtbare Lücke in den Ringen des Saturns weist bei näherer Betrachtung mit Cassinis Infrarot-Spektrometer ungewöhnlich viel Schmutz auf (drittes Bild von links, Kompositbild: rote Farbe). Offenbar gibt es einen Mechanismus, der Material auf bestimmten Ringpositionen konzentriert.
Dabei geben die Ringe, welche die Sonde am 1. Juli durchqueren musste, allerdings auch neue Rätsel auf. Denn in dem großen Zwischenraum zwischen den als A und B bezeichneten Ringen, der Cassini-Teilung, sind offenbar recht viel Schmutzpartikel zu finden – mehr als Wissenschaftler erwartet haben. Diese dunklen Partikel gäben der Theorie neue Nahrung, dass die Ringe von den Überresten eines Mondes stammen könnten, heißt es. Ähnlich dunkles Material habe man auch auf dem Saturnmond Phoebe während des Hinflugs festgestellt. Die Ringe bestehen ansonsten aus Wassereis und sind vom F-Ring abgesehen vergleichsweise sauber. Ferner konnten Cassinis Messinstrumente atomaren Sauerstoff am Rande der Ringe ausmachen. Die Wissenschaftler vermuten, dass dieser von einer Kollision herrührt, die sich erst kürzlich ereignet hat.

Titan | Erster Blick auf Titan: Mit Hilfe spezieller Spektrometer konnte Cassini im nahen Infrarot durch den dichten Dunstschleier des Saturnmondes Titan blicken. Dabei war auch eine kreisförmige Struktur im Norden auszumachen, die vielleicht ein Krater sein könnte. Die gelblichen Regionen sind reich an Kohlenwasserstoffen, die grünen bestehen hauptsächlich aus Eis, und eine Methanwolke am Südpol erscheint weiß.
Beim Anflug auf Titan gelang es nach Nasa-Angaben mit Hilfe eines Infrarot-Spektrometers, aus einer Entfernung von rund 340 000 Kilometern durch die dichte Atmosphäre des Saturn-Mondes hindurchzusehen. Auf den Bildern sind Regionen mit relativ reinem Eis sowie Regionen aus einfachen Kohlenwasserstoffen zu sehen. Eine Methan-Wolke am Südpol gebe Hinweise auf eine dynamische Atmosphäre. Im Norden des Mondes vermuten die Wissenschaftler einen riesigen Krater. Sie gehen außerdem von geophysikalischen Aktivitäten wie Wind und Erosion aus.

Methanwolke | Die Methanwolke am Südpol, über einen Zeitraum von 5 Stunden aufgenommen
Titan ist mit einem Durchmesser von mehr als 5000 Kilometern der größte der bislang 31 bekannten Monde des Saturns. Der Mond könnte nach Angaben von Wissenschaftlern erklären, wie das Leben auf der Erde vor rund vier Milliarden Jahren begann. Titan ist neben der Erde der einzige Körper im Sonnensystem, dessen Atmosphäre primär aus Stickstoff besteht.

Eingehüllt | Inmitten einer riesigen Wolke von 70 000 Kilometer Durchmesser aus neutralen Wasserstoffmolekülen sitzt der Saturnmond Titan. Die Moleküle entstammen seiner Atmosphäre und werden durch das Teilchenbombardement in Saturns Strahlungsgürtel freigeschlagen.
Aber auch weit jenseits von Titans Atmosphäre sind deren Bestandteile insbesondere Wasserstoff auszumachen, der eine Wolke von 70 000 Kilometern Durchmesser um den Mond bildet, in die Saturn nebst Ringen leicht hineinpassen würde. Laut Stamatios Krimigis vom Johns-Hopkins-Labor für Angewandte Physik sind die aus Titans Atmosphäre stammenden Teilchen durch den hochenergetischen Teilchenbeschuss im Strahlungsgürtel von Saturn freigeschlagen worden.

Die Doppelsonde Cassini-Huygens war nach einem fast sieben Jahre langen Flug am Donnerstagmorgen in eine Umlaufbahn des Saturns eingeschwenkt. Sie soll in den kommenden vier Jahren den zweitgrößten Planeten in unserem Sonnensystem insgesamt 76-mal umkreisen, dabei fliegt sie allein 45-mal an Titan vorbei, auf dem zum Jahreswechsel die Huygens-Sonde ausgesetzt werden soll.

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