News: Chandra läßt tief blicken
Diese heiße Hülle von Cas A ist ein Paradebeispiel für die Überreste einer Supernova. Doch Zeugnisse der Radiowellen, Röntgenstrahlen und optischen Beobachtungen deuteten auf ein viel heftigeres Ereignis hin als die Helligkeit der tatsächlichen Explosion. Nach Ansicht der Wissenschaftler entstand Cas A wohl aus einem ungewöhnlich massereichen Stern, der bereits vor der Explosion seine äußeren Schichten abgeworfen hatte.
Der Lichtpunkt auf den von Chandra geschossenen Bildern lüftet vielleicht einige Geheimnis von Cas A. Bisher ist zum Beispiel nicht bekannt, was nach der Explosion von dem Stern übrig geblieben ist – ein Neutronenstern, ein Schwarzes Loch oder einfach gar nichts.
Abgesehen davon wird Chandra noch einige Hinweise auf das frühere Leben der Supernova liefern. Röntgenstrahlspektren verraten den Wissenschaftlern, welche Schwermetalle in Cas A vorhanden sind und in welcher Menge. Chandras Aufzeichnungen sind viel detaillierter als frühere Aufnahmen mit Satelliten wie dem ROSAT, einer deutsch-amerikanischen Koproduktion. Mit Chandras Beobachtungen könnten die Astronomen so vielleicht das Rätsel um die Entstehung von Cas A lösen.
Chandra ist ein nach dem Astronom und Nobelpreisträger Subrahmanyan Chandrasekhar benanntes Röntgenstrahlen-Teleskop. Nach wochenlangen Tests wurde das Weltraumobservatorium vor fünf Wochen ausgesetzt. Wie das Hubble Space Telescope und das Compton Gamma Ray Observatory gehört es zum Great Observatory Program der NASA.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 4.6.1999
"Von der Wiege bis (fast) zur Supernova – auf einem Bild" - Spektrum Ticker vom 24.4.1998
"'Himmlische Akkorde' zu Einsteins Ehren"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Brennpunkt-Thema vom 3.11.1997
"Wie groß sind Neutronensterne?" - Spektrum der Wissenschaft 4/99, Seite 68
"Wie groß sind Neutronensterne?"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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