Chinas Mondmission: »Chang'e 5« ist wieder vom Mond abgehoben
Update 2, 7. Dezember, 11:00 Uhr (MEZ): Die Aufstiegsstufe der chinesischen Mondsonde Chang'e-5 koppelte am Samstag, den 5. Dezember 2020, erfolgreich an die Muttersonde im Mondorbit an. Die Transfer der auf dem Mond aufgesammelten Gesteinsproben in die Rückkehrkapsel erfolgte ohne Probleme und die Aufstiegsstufe hat sich bereits wieder vom Mutterschiff getrennt. Am 13. Dezember ist das erste von zwei Schubmanövern für die Rückkehr zur Erde vorgesehen, mit der Rückkehr der Mondproben wird um den 16. oder 17. Dezember gerechnet.
Update, 3. Dezember, 18:15 Uhr (MEZ): Die chinesische Mond-Sonde »Chang'e 5« hat Proben gesammelt und ist wieder von der Oberfläche des Erdtrabanten abgehoben. Der Start vom Mond erfolgte am Donnerstagabend, wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das Aufstiegsmodul soll in einem nächsten Schritt wieder an das Raumschiff koppeln, das es dann in den nächsten Tagen aus der Umlaufbahn des Mondes zurück in Richtung Erde bringen soll.
Auch wenn es zwischenzeitlich Verwirrung gab: »Chang'e 5« soll weich auf dem Mond aufgesetzt haben. China hatte angekündigt, die Landung live zu streamen, kurz vor dem Abstieg jedoch stoppte die Übertragung. Nach minutenlanger Pause hieß es dann laut China Central Television, dem größten Fernsehsender in der Volksrepublik: Die Landung war erfolgreich, der Lander stehe, wo er soll. Die chinesischen Berichterstatter berufen sich auf eine Quelle in der Weltraumbehörde. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hat die Landung kurz darauf bestätigt.
Das Landegebiet liegt im Ozean der Stürme im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes. Ziel der chinesischen Mission ist es, weltweit erstmals seit 44 Jahren wieder Gesteinsproben zur Erde zu bringen. Zuvor war dies nur den USA und der Sowjetunion gelungen.
Das Raumschiff der Chang'e-5-Mission besteht aus vier Modulen: dem Orbiter mit der Rückkehrkapsel und dem Landegerät mit der Aufstiegsstufe. Alles zusammen ist 8200 Kilogramm schwer. Die Proben, die man zur Erde transportieren will, sollen bis zu zwei Kilogramm wiegen. Doch noch ist unklar, wie viel der Lander tatsächlich erbeuten wird. Forscherteams erhoffen sich von dem Material unter anderem neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität des Mondes.
Scoop sampling combined: pic.twitter.com/fvanQrmj5h
— Andrew Jones (@AJ_FI) December 2, 2020
Proben sollen aus bis zu zwei Meter Tiefe stammen
Zwei Probenentnahmen sind gelant. Die erste soll gut zwei Stunden nach der Landung beginnen. Läuft alles nach Plan, wird der Bohrer in eine Tiefe von bis zu zwei Metern eindringen und Material nach oben holen. Zwei Stunden sind dafür vorgesehen. Gut anderhalb Stunden darauf soll die zweite Bohrung beginnen. Innerhalb von etwa zwei Tagen werden die Proben dann in das Aufstiegsfahrzeug gepackt.
Nach dem Einsammeln steht die Rückreise zur Erde an. Die Idee ist, dass die chinesische Aufstiegsstufe wieder vom Mond startet – die Gesteinsproben im Gepäck – und ein Dockingmanöver im Orbit des Erdtrabanten vornimmt, bevor die Rückkehrkapsel zur Erde zurückfliegt. Die Landung wird am 16. oder 17. Dezember in der Inneren Mongolei erwartet.
Am 23. November 2020 war die Mission »Chang-e 5« vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. China hat bereits drei aktive Raumfahrzeuge auf der Mondoberfläche: den Lander »Chang'e 3«, der 2013 ankam, sowie Lander »Chang'e 4« und Rover »Yutu 2«, die im Januar 2019 auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet sind.
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