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Nobelpreis für Chemie 2024: Auch der Chemie-Nobelpreis geht an KI

Den Nobelpreis für Chemie erhalten dieses Jahr drei Personen, die die Verbindung zwischen Gensequenz und Struktur von Proteinen entschlüsselten: John Jumper und Demis Hassabis, die Entwickler der KI AlphaFold, sowie der Proteindesigner David Baker.
Zeichnung von David Baker, Demis Hassabis und John Jumper
Der Nobelpreis gilt als höchste Auszeichnung in der Wissenschaft. Im Jahr 2024 geht er an David Baker (links), Demis Hassabis (Mitte) und John Jumper.

Der Nobelpreis in Chemie geht im Jahr 2024 an John Jumper und Demis Hassabis für die Vorhersage von Proteinstrukturen mit der KI AlphaFold sowie an David Baker für seine Arbeit zum Design von Proteinstrukturen mit Computermethoden. Das hat die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt gegeben. Das Tool AlphaFold gilt als Revolution bei einem Problem, das bisher als völlig unlösbar erschien – die Vorhersage von dreidimensionalen Proteinstrukturen aus der Aminosäuresequenz. Ebenso komplex ist das umgekehrte Problem: die Aminosäuresequenz zu erzeugen, die zu einem Protein mit gewünschter Funktion führt. David Baker nutzte Computermethoden, um diese Frage anzugehen und jedes gewünschte Protein gezielt herzustellen.

Zwischen dem 7. und dem 14. Oktober geben die Nobelkomitees die Preisträger des Jahres 2024 bekannt. Auf unserer Themenseite »Nobelpreise – die höchste Auszeichnung« erfahren Sie, wer einen der renommierten Preise erhalten hat. Dort können Sie außerdem das Wesentliche über die Laureaten und ihre Forschung nachlesen.

Im vergangenen Jahr ging der Nobelpreis in Chemie an Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov »für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten«.

Bereits am Montag verlieh das Nobelkomitee den Preis in Medizin oder Physiologie an Victor Ambros und Gary Ruvkun, die entschlüsselten, wie kurze RNA-Stücke an der Genregulation mitwirken. Der Nobelpreis für Physik ging am Dienstag an Geoffrey Hinton und John Hopfield für ihre Arbeiten zu den Grundlagen neuronaler Netze, die hinter modernen KI-Werkzeugen wie ChatGPT oder eben dem jetzt preisgekrönten System AlphaFold stecken.

Am Donnerstag und Freitag folgen die Verlautbarungen für den Literatur- und den Friedensnobelpreis, am kommenden Montag noch für den von der schwedischen Reichsbank gestifteten Wirtschaftsnobelpreis. Der schwedische König überreicht die Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Das Preisgeld beträgt im Jahr 2024 in jeder Kategorie elf Millionen schwedische Kronen, umgerechnet rund 970 000 Euro.

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