News: Chemischer Fingerabdruck ein zukünftiges Beweismittel?
Dale Perry vom Lawrence Berkeley National Laboratory und seine Kollegen untersuchen zur Zeit, inwieweit sich die schwitzig-fettigen Rückstände eines Fingerabdrucks als charakteristisches Merkmal eines Menschen eignen. Denn jede Berührung hinterlässt nicht nur ein individuelles Wirbel- und Rillenmuster, sondern auch ein typisches Gemisch aus Proteinen, Salzen und Fettsäuren. Mit Synchrotronstrahlung gelang es den Forschern bereits, die chemische Zusammensetzung von Proben zu analysieren, die nur zehn Mikrometer groß waren – weniger als die Rillenbreite eines Fingerabdrucks. Das Verfahren verändert dabei die Abdrücke nicht, sodass sie weiterhin anderen forensischen Untersuchungen zugänglich bleiben.
So könnte dieser chemische Fingerabdruck vielleicht einmal den herkömmlichen physikalischen ersetzen, dazu bedarf es laut der beteiligten Wissenschaftler allerdings noch einiger Forschungszeit. Es muss beispielsweise noch geklärt werden, inwieweit die Zusammensetzung eines Abdrucks tatsächlich einzigartig ist. Immerhin konnte in Gary Mong vom Pacific Northwest National Laboratory in Richland in einer früheren Arbeit feststellen, dass dies für 79 Testkandidaten der Fall war. Mong vermutet, dass sich selbst Alter und Geschlecht bestimmen lässt. Perry meint, dass darüber hinaus auch das Alter des Abdrucks feststellbar ist.
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