News: Chicken Wings
Mit seinen kurzen und schwachen Flügeln schafft es der Hahn immerhin bis auf den Misthaufen - wenngleich nicht fliegender- sondern flatternderweise. Dabei wirken die Schwingen wie Spoiler, indem sie den Druck auf die Beine erhöhen. Ob so einst die Vorfahren der Vögel fliegen lernten?
Seitdem Forscher in den fossilen Überresten urzeitlicher Tiere flügelartige, sogar mit Federn ausgestattete Extremitäten fanden - mit denen ihre Eigner allerdings kaum zum Fliegen imstande waren -, brennt der wissenschaftliche Streit über die Entstehung des Vogelflugs.
So denken die einen, dass sich vor gut 220 Millionen Jahren die Flugkunst entwickelte, weil sich die Vogelahnen einst von Bäumen stürzten - und sich daraufhin stummelige Gleitärmchen in gefiederte Flügel wandelten. Andere hingegen sind sich sicher, dass der Vogelflug am Boden begann und die Federn ursprünglich etwa nur der Wärmeisolierung dienten - bis die Tiere lernten, sie auch zum Abheben zu nutzen.
Einen neuen Beitrag hat der Diskussion der 15-jährige Terry Dial beschert, nachdem er daheim in Missoula, Montana, beobachtete, wie die weitgehend flugunwilligen Chukarhühner (Alectoris chukar) selbst senkrecht stehende Heuballen hinaufkletterten und dabei heftig mit den Flügeln schlugen.
Nun ist Terry Dial kein Forscher, aber Sohn von Kenneth Dial, und der beschäftigt sich an der University of Montana mit eben den Anfängen des Vogelflugs. Jene Chukarhühner, die den Hühnern, Wachteln und Truthühnern nahestehen, brachten den Forscher auf die Idee, die weder der einen noch der anderen Theorie entspricht. Kenneth Dial hatte den Verdacht, dass die ersten Flügel eben nicht zum Fliegen, sondern nur zum Flattern da waren und so - ähnlich wie die Spoiler beim Auto - Abtrieb erzeugten und die Bodenhaftung erhöhten.
So besorgte er sich also Chukarhühner, schnallte ihnen Beschleunigungsmesser um, setzte sie auf eine Laufbahn und beobachtete das Geschehen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera.
Und siehe da: Selbst gerade geschlüpfte Chukars könnten unter Zuhilfenahme ihrer Flügel bereits Steigungen von weit über 45 Grad meistern. Erwachsene Vögel flatterten sogar bis zu fünf Meter weit 105 Grad überhängende Wände hinauf. Wenn Dial den Vögeln daraufhin die Federn stutzte, waren solche Klettereien nicht mehr möglich.
Die Bilder der Hochgeschwindigkeitskamera brachten es schließlich an den Tag: Je nach Steigung schlagen die Vögel ihre Flügel nicht nur vor und zurück, sondern auch auf und ab. Und dazu sind Reptilien, aus denen die Vögel aller Wahrscheinlichkeit nach hervorgingen, nicht in der Lage.
Die Chukars hingegen erhöhen auf diese Weise den Druck auf ihre Beine und verbessern so auf steilen Flächen ihre Bodenhaftung. An senkrechten Flächen schlagen sie ihre Flügel schließlich exakt so, wie es andere Vögel beim Fliegen tun.
Somit wäre nach Ansicht Dials nicht die Entwicklung von Flügeln oder Federn für das Flugvermögen maßgeblich gewesen, sondern diese neuartige Form der Bewegung. Dass er damit den Streit um den Beginn des Vogelflugs für sich entschieden hat, glaubt er jedoch nicht. So sei etwa noch unklar, ob die Spoilerflügel des Hahnes auf dem Mist tatsächlich Relikt aus der Urzeit sind oder erst später im Laufe der Evolution erworben wurden.
So denken die einen, dass sich vor gut 220 Millionen Jahren die Flugkunst entwickelte, weil sich die Vogelahnen einst von Bäumen stürzten - und sich daraufhin stummelige Gleitärmchen in gefiederte Flügel wandelten. Andere hingegen sind sich sicher, dass der Vogelflug am Boden begann und die Federn ursprünglich etwa nur der Wärmeisolierung dienten - bis die Tiere lernten, sie auch zum Abheben zu nutzen.
Einen neuen Beitrag hat der Diskussion der 15-jährige Terry Dial beschert, nachdem er daheim in Missoula, Montana, beobachtete, wie die weitgehend flugunwilligen Chukarhühner (Alectoris chukar) selbst senkrecht stehende Heuballen hinaufkletterten und dabei heftig mit den Flügeln schlugen.
Nun ist Terry Dial kein Forscher, aber Sohn von Kenneth Dial, und der beschäftigt sich an der University of Montana mit eben den Anfängen des Vogelflugs. Jene Chukarhühner, die den Hühnern, Wachteln und Truthühnern nahestehen, brachten den Forscher auf die Idee, die weder der einen noch der anderen Theorie entspricht. Kenneth Dial hatte den Verdacht, dass die ersten Flügel eben nicht zum Fliegen, sondern nur zum Flattern da waren und so - ähnlich wie die Spoiler beim Auto - Abtrieb erzeugten und die Bodenhaftung erhöhten.
So besorgte er sich also Chukarhühner, schnallte ihnen Beschleunigungsmesser um, setzte sie auf eine Laufbahn und beobachtete das Geschehen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera.
Und siehe da: Selbst gerade geschlüpfte Chukars könnten unter Zuhilfenahme ihrer Flügel bereits Steigungen von weit über 45 Grad meistern. Erwachsene Vögel flatterten sogar bis zu fünf Meter weit 105 Grad überhängende Wände hinauf. Wenn Dial den Vögeln daraufhin die Federn stutzte, waren solche Klettereien nicht mehr möglich.
Die Bilder der Hochgeschwindigkeitskamera brachten es schließlich an den Tag: Je nach Steigung schlagen die Vögel ihre Flügel nicht nur vor und zurück, sondern auch auf und ab. Und dazu sind Reptilien, aus denen die Vögel aller Wahrscheinlichkeit nach hervorgingen, nicht in der Lage.
Die Chukars hingegen erhöhen auf diese Weise den Druck auf ihre Beine und verbessern so auf steilen Flächen ihre Bodenhaftung. An senkrechten Flächen schlagen sie ihre Flügel schließlich exakt so, wie es andere Vögel beim Fliegen tun.
Somit wäre nach Ansicht Dials nicht die Entwicklung von Flügeln oder Federn für das Flugvermögen maßgeblich gewesen, sondern diese neuartige Form der Bewegung. Dass er damit den Streit um den Beginn des Vogelflugs für sich entschieden hat, glaubt er jedoch nicht. So sei etwa noch unklar, ob die Spoilerflügel des Hahnes auf dem Mist tatsächlich Relikt aus der Urzeit sind oder erst später im Laufe der Evolution erworben wurden.
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