Chinas erste Mondlandung: Jadehase Yutu: Steuerelektronik defekt
So allmählich lichtet sich das Dunkel über den Problemen mit dem chinesischen Mondrover Yutu, dem Jadehasen: Offenbar gibt es Defekte in den Schaltkreisen, die für die Steuerung der Elektromotoren sowohl für den Fahrbetrieb als auch für das Aus- und Einfahren der Solarpaneele zuständig sind. Derzeit sind die Missionskontrolleure der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA dabei, zu verstehen, wo der Defekt in den Schaltkreisen liegt. Sie haben noch Hoffnung, dass sich die defekten Schaltungen umgehen lassen und der Jadehase dann wieder auf dem Mond herumfahren könnte. Leider ist an zuverlässige Informationen nur schwer heranzukommen und die offizielle Informationspolitik Chinas zu dieser Mission erinnert an diejenige der ehemaligen Sowjetunion in den 1970er und 1980er Jahren, als über deren Planetenmissionen oft auch nur Gerüchte umliefen.
Bei Anbruch der zweiten Nacht auf dem Mond gelang es den Missionskontrolleuren nicht, die Solarpaneele und den Mast mit den Kameras und der Hauptantenne wie geplant einzufahren. Damit sollte verhindert werden, dass die empfindlichen Bauteile in der zwei Wochen langen Mondnacht wegen der tiefen Temperaturen Schaden nehmen. Nachts fällt die Temperatur auf dem atmosphärelosen Mond auf unter –180 Grad Celsius.
Die schlimmsten Befürchtungen der chinesischen Wissenschaftler schienen sich zu bewahrheiten, als sich am 10. Februar der Mondrover bei Anbruch des dritten Mondtages nicht wie geplant meldete. Erst zwei Tage später ließen sich wieder Signale auffangen und es wurden Bilder und Messdaten vom Jadehasen zur Erde übertragen. Allerdings gelang es den Missionskontrolleuren nicht, Yutu auf der Oberfläche herumfahren zu lassen. Dagegen verlief die Reaktivierung der eigentlichen Landesonde Chang'e-3, die den Jadehasen sicher auf die Mondoberfläche transportiert hatte, ohne Probleme.
Am 22. Februar 2014 brach am Landeplatz von Yutu die dritte Mondnacht an, so dass sowohl der Jadehase als auch Chang'e-3 derzeit im Schlafmodus sind. Etwa ab dem 8. März wird die Sonne wieder in diesem Bereich des Mare Imbrium leuchten. Dann wird es spannend, ob Yutu seine dritte Mondnacht trotz der Störungen überstanden hat.
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